Wien – "Mit dem Ende des Wirtschaftsblatt hat das nichts zu tun", versichert Reinhard Göweil, Chefredakteur der "Wiener Zeitung" auf STANDARD-Anfrage: Die Zeitung der Republik Österreich startete just am Freitag eine große Vertriebsaktion mit insgesamt fünfstelligen Sonderauflagen für öffentliche Entscheidungsträger, Rechtsberufe und Consultants, die das Blatt befristet zugesandt bekommen.

Die "Wiener Zeitung" bereite die Aktion zur Auflagensteigerung seit Frühjahr vor, erklärte Göweil Freitag auf Anfrage. Bereits im Juni habe man den 2. September als Starttermin festgelegt, lange, bevor die Styria die Einstellung des "Wirtschaftsblatt" mit 2. September beschlossen hat.

Hinweise auf "zehntausende" Exemplare extra verneint Göweil, "es gibt ja auch nicht zehntausende öffentliche Entscheider. Die werden mit den Mittwoch versorgt, am Freitag bekommen Rechtsanwälte, Treuhänder und Berater die "Wiener Zeitung" zugeschickt. Den jeweiligen Berufsgruppen widmet die Zeitung ab sofort am Mittwoch ("Stadt & Land") beziehungsweise Freitag ("Recht & Beratung") eine Doppelseite.

Die Aktion sei zeitlich befristet, erklärt Göweil, voerst ohne konkrete Angaben über den Zeithorizont. "Ich will ja keine Gratiszeitung werden", sagt der Chefredakteur am Freitagnachmittag. (fid, 2.9.2016)