Auch Banken müssen sich auf die fortschreitende Digitalisierung einstellen. Bei den Finanzmarktgesprächen beim Forum Alpbach ist Freitagvormittag darüber diskutiert worden, ob zukünftige Entwicklungen Banken gar obsolet machen könnten – Stichwort "Blockchain" (Blockkette). Die erste und bekannteste Blockchain ist jene von Bitcoin. Bitcoin ist eine digitale Währung, die es seit 2008 gibt.

Durch Blockchains kann man sich auf Transaktionen einigen, ohne ein übergeordnetes Institut zu brauchen. Elizabeth Stark, CEO und Gründerin von Lightning Network, bezeichnete Bitcoin als revolutionär, weil Bitcoin Spieltheorie und Wirtschaft kombiniere. Seit Bitcoin gebe es eine Evolution von Blockchains. Für Überweisungen brauche man kein Finanzinstitut, das System sei sicher, so die gebürtige New Yorkerin, die im Silicon Valley lebt. Es funktioniere leicht, die Infrastruktur von Finanzinstituten werde nicht gebraucht. Blockchains könnten Privaten und Unternehmen dienen.

Hype

In der "Blockchain-Welt" gebe es derzeit einen Hype, auch wenn Blockchain nicht alle Probleme löse, so die Expertin, die sich manchmal so vorkommt, als würde sie in einer Science-Fiction-Novel leben in der heutigen Zeit, wie sie sagte. Die Technologie von Blockchain sei jedenfalls hier, um zu bleiben.

FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller meinte, es werde eine Koexistenz zwischen Banken, deren Dienstleistungen und Blockchain-Applikationen geben. Banken würden nicht nur Überweisungen tätigen oder Kontos anbieten. "Die Rolle von Banken ist viel umfangreicher." Blockchain könne so viel nicht bieten. Es gebe auch digitale Attacken auf Blockchain und prinzipiell sei die Technologie ähnlichen Schwierigkeiten wie Banken ausgeliefert. Banken würden nicht obsolet durch Blockchain, aber Blockchain werde Auswirkungen auf den Sektor haben, so Kumpfmüller.

Datenblöcken

Eine Blockchain besteht aus Datenblöcken. In diesen wird eine oder werden mehrere Transaktionen zusammengefasst, die mit einer Prüfsumme versehen sind. Neue Blöcke werden errechnet und dann über ein Netzwerk an Teilnehmer verbreitet. Sind Daten in einer Blockchain gespeichert, können sie nicht mehr geändert oder gelöscht werden. So kann man sich auf Transaktionen einigen, ohne dass man eben eine Instanz dazwischen braucht. (APA, 2.9. 2016)