Kommt auch ohne China über die Runden: Martin Harnik.

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Wien – Martin Harniks Nominierung für das WM-Qualifikationsspiel des ÖFB-Teams am Montag in Tiflis gegen Georgien ist wohl auch der Vereinswahl des 29-Jährigen geschuldet. Der Offensivspieler entschied sich im Sommer gegen einen Wechsel zum chinesischen Verein Shandong Luneng und ging stattdessen zum deutschen Zweitligisten Hannover 96.

"Das Angebot von Shandong war finanziell unglaublich, aber ich hätte auch einiges zurücklassen müssen, wahrscheinlich auch meine Karriere in der Nationalmannschaft", vermutet der Familienvater. Während Christian Fuchs nach der EM seinen Teamrücktritt erklärte, kam das für Harnik nicht infrage. "Ich bin unglaublich froh, die Möglichkeit zu haben, Österreich international zu vertreten. Eine Nationalteamkarriere ist zu kurz, um sie vorzeitig zu beenden."

"Das waren Spiele auf Bundesliga-Niveau"

An dieser Ansicht änderte auch das enttäuschende EM-Abschneiden nichts. Vielmehr gelte es, die richtigen Lehren aus der Endrunde in Frankreich zu ziehen. "Wir müssen diese Erfahrungen positiv für uns nützen", sagt Harnik. "Sehr viele Spieler haben nicht die Leistung gebracht, die sie bringen können, auch ich nicht. Ich hatte ein sehr schlechtes Match gegen Ungarn, ein passables gegen Portugal und gar keines gegen Island."

Diese Bilanz verhinderte wohl einen spektakuläreren Transfer, obwohl Harnik nach eigenen Angaben auch Angebote von deutschen Erstligisten vorlagen. Dennoch gab er Hannover den Vorzug und bereut diese Entscheidung nicht. "Meine Familie und ich fühlen uns dort unglaublich wohl."

Zwar fehle es in der zweiten deutschen Liga an Topteams wie Bayern und Dortmund, aber auch die bisherigen Partien gegen Kaiserslautern, Greuther Fürth und Bochum hätten es in sich gehabt. "Das waren Spiele auf Bundesliga-Niveau."

Der 60-fache Internationale (14 Tore) wurde in diesen Matches zweimal ein- und einmal ausgewechselt. Inklusive Cup hält er nach vier Pflichtspielen bei zwei Toren und einem Assist. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass Harnik im Rennen um einen Platz in der Startformation in Tiflis gegen Louis Schaub oder Marcel Sabitzer den Kürzeren zieht. "Aber Nationalteam bedeutet immer Konkurrenzkampf", sagt Harnik. (APA, 31.8.2016)