Prishtina – Weil sie im Verdacht stehen, Anfang August einen explosiven Gegenstand auf das kosovarische Parlament geworfen zu haben, sind sechs Mitglieder der nationalistischen Oppositionspartei "Vetevendosje" (Selbstbestimmung) am Dienstag in Prishtina festgenommen worden. Vetevendosje-Chef Visar Imeri wies die Vorwürfe zurück und sprach von der Verfolgung politischer Gegner.

Der Vorfall hatte sich am 4. August gegen 23.00 Uhr ereignet. Die Angreifer waren mit einem Motorrad am Parlamentsgebäude vorbeigefahren und hatten einen Sprengsatz gegen das vierte Stockwerk geschleudert, wo sich auch das Büro des kosovarischen Präsidenten Hashim Thaci befindet.

Vetevendosje gilt als heftiger Kritiker der Regierungspolitik. Ein Dorn im Auge ist der nationalistischen Partei etwa die Annäherung zwischen dem Kosovo und Serbien. Auch das Grenzabkommen mit Montenegro, das am Donnerstag im Parlament verabschiedet werden soll, lehnt die Oppositionspartei ab. Dadurch würden Montenegro mehrere Tausend Hektar Land überlassen, argumentiert Vetevendosje. (APA, 30.8.2016)