Bischkek – Ein Selbstmordattentäter hat einen Anschlag auf die chinesischen Botschaft in Kirgistan verübt. Er rammte am Dienstag mit einem Auto das Eingangstor der Botschaft in Bischkek und sprengte sich dann mit dem Fahrzeug in dem Gebäudekomplex in die Luft, berichtete die Polizei. Laut dem stellvertretenden Regierungschef Dschenisch Rasakow wurde nur der Attentäter getötet, drei kirgisische Angestellte der Botschaft wurden verletzt.

Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar. Das Botschaftspersonal und die Angestellten der nahe gelegenen US-Botschaft wurden nach Angaben des Rettungsdiensts in Sicherheit gebracht.

Häufig Angriffe auf Chinesen

Kirgistan ist eine der unruhigsten ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien. 2005 und 2010 wurden die jeweiligen Regierungen durch Volksaufstände gestürzt, 2010 wurden bei Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen zudem hunderte Menschen getötet. Es gab auch immer wieder Angriffe auf Chinesen. Für ein Attentat im Jahr 2000, bei dem ein Chinese erschossen wurde, wurden muslimische Uiguren verantwortlich gemacht.

Kirgistan grenzt im Osten an China. Das Hochgebirgsland ist überwiegend muslimisch geprägt. Es war die erste Ex-Sowjetrepublik in Zentralasien, die nach einem Umsturz 2010 zur parlamentarischen Demokratie überging. (APA, 30.8.2016)