Wien – Die Ärztekammer unterstützt die Forderung nach einer statistischen Erfassung von Abtreibungen. Das geht aus einer Stellungnahme von Präsident Artur Wechselberger zur Bürgerinitiative "Fakten helfen!" der Aktion Leben hervor. Knapp 54.000 Bürger hätten für die Einführung einer Statistik unterzeichnet, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung der Initiatoren.

"Datenerhebung bildet eine wichtige Grundlage der modernen evidenzbasierten Medizin", schreibt Wechselberger in seiner knappen Stellungnahme, die auf der Parlamentswebsite abrufbar ist. Laut dem Ärztekammer-Präsidenten sollte dabei kein medizinischer Bereich ausgespart bleiben. "Darüber hinaus ist bei der gegebenen Fragestellung sowohl gesundheitspolitische, als auch gesellschaftspolitische Relevanz gegeben", so Wechselberger.

Martina Kronthaler, Generalsekretärin der Aktion Leben, begrüßte die positive Stellungnahme der Ärztekammer. Diese sei ein klarer Handlungsauftrag an das Parlament, eine einfache Meldepflicht von Schwangerschaftsabbrüchen zu beschließen.

Am Freitag erläuterte die Ärztekammer, dass man sich lediglich "grundsätzlich" für Datenerhebung ausspreche, die Initiative jedoch nicht aktiv unterstütze. Im Bereich Schwangerschaftsabbruch gebe es darüber hinaus bereits "gute Daten". (APA, 25.8.2016)