Iza links, Maja rechts: "Wir finden das gut, dass viele Leute da sind!"

Foto: Franciska Göweil

Stärkung für das Seminar: ein liebevoll verpacktes Cookie der beiden.

Foto: Franciska Göweil

Es gibt Geschichten, die Worte nicht schöner schreiben könnten. Protagonistinnen dieser sind Iza und Maja.

Der Uhrzeiger steht kurz vor acht Uhr morgens. Adrett gekleidete Menschen beginnen den Platz vor dem neuen Kongresszentrum in Alpbach zu füllen.

Inmitten des vielsprachigen Wirrwarrs ist vereinzelt ein helles "Hallo!" zu vernehmen. Der Blick durch die Aktentaschen, Regenschirme und Kaffeetassen gibt das kleine, liebevoll dekorierte Ständchen zweier junger Alpbacherinnen preis, auf dem sich Heidelbeerkuchen, Schokokekse, Brownies und, perfekt auf das Denkerdorf abgestimmt, "Brainfood" stapeln.

Im Schatten der alten Bushaltestelle

Während sich die akademische Exzellenz und die motivierten Stipendiaten am Forum die Hände schütteln, schlagen die zwei ambitionierten Jungunternehmerinnen tagein, tagaus im Schatten einer ehemaligen Bushaltestelle ihre Geschäftsstätte auf.

Strategisch perfekt in der Mitte des Geschehens stationiert, konkurriert der "originale Stand" noch mit Nachahmern aus dem Ort, die die internationalen Gäste an den stark frequentierten Alpbacher Hotspots wie Hauptschule und Jakober abfangen. "Es ärgert uns schon. Immer, wenn wir etwas Neues machen, tun sie es auch", erklärt Iza die harte Geschäftswelt.

Unter Ökonomen und Erfindern

Dass sie sich inmitten von politischen Aktivisten, Nobelpreisträgern, Präsidenten und Studenten aus aller Welt befinden, ist den beiden bewusst, haben sie doch die belebten Straßen Alpbachs sehr liebgewonnen. "Wir finden das gut, dass viele Leute da sind. Sonst ist es eh immer so leer", meinen sie. Sie selbst streben es an, einmal Teil dieser Veranstaltung zu sein und das Forum auch von innen kennenzulernen. Und mit der Gewitztheit, mit der sie ihr Unterfangen in den 17 Tagen des Kongresses lenken, würden sie sich auch nahtlos in die Seminar- und Gesprächslandschaft der Ökonomen und Erfinder fügen.

Mit Blumenkränzen in den Haaren, einem Lächeln auf den Lippen und einer Auswahl an fürsorglich verpackten Snacks vor sich kommen die zwei auch mit der herumschwirrenden Alpenprominenz in Kontakt. "Heinz und Margit Fischer waren sogar bei uns. Sie haben einen Cookie gekauft und Trinkgeld gegeben!"

Später geht's auf Weltreise

Wie sie das hart verdiente Geld ausgeben werden, darüber haben sich Maja und Iza schon konkrete Gedanken gemacht. Und zwar ganz im aufklärerischen Sinn des diesjährigen Forums mit einer rationalen Herangehensweise und einem Streben nach der wahren Antwort auf die Frage "Wie sieht die Welt eigentlich wirklich aus?".

"Wir wollen auf Weltreise gehen", erzählen sie ernst, "zuerst fangen wir in Europa an, und dann fahren wir weiter. Aber da dachten wir, wir müssen vorher noch Geld verdienen."(Franciska Göweil, 25.8.2016)