Prince starb an einer Überdosis Fetanyl, die womöglich durch die Einnahme eines gefälschten Medikaments verursacht wurde.

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New York – Gefälschte Schmerzmittel mit einem stärkeren Wirkstoff als angegeben könnten laut einem Pressebericht den Tod des Musikers Prince verursacht haben. Seit dem Fund von Tabletten im Paisley Park in Minneapolis, dem Anwesen des Künstlers, gingen die Ermittler dieser Theorie nach, berichtete die Lokalzeitung "The Star Tribune" am Montag unter Berufung auf eine anonyme Quelle.

Bei den Tabletten handelte es sich laut Aufdruck auf der Packung um Hydrocodon, ein in den USA häufig verschriebenes mittelstarkes Schmerzmittel, heißt es in dem Bericht. Tatsächlich hätten die Tabletten aber das deutlich stärkere Schmerzmittel Fentanyl enthalten, für das Prince keine Verschreibung gehabt habe.

Opiat-Abhängigkeit

Prince, einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Popmusiker aller Zeiten, war am 21. April im Alter von 57 Jahren in seinem Anwesen Paisley Park gestorben. Die Obduktion seiner Leiche ergab, dass er an einer Überdosis Fetanyl starb. Kurz vor seinem Tod hatte Prince sich um eine Therapie bei einem Experten für Schmerzmittel-Abhängigkeit bemüht.

Prince sprach kaum über sein Privatleben. 2010 hatte er sich einer Hüftoperation unterzogen. Danach litt er offenbar weiter an Schmerzen.

Fentanyl ist ein Opiat und etwa 80 Mal stärker als Morphium. Die US-Drogenbekämpfungsbehörde hatte im vergangenen Monat in einem Bericht kritisiert, dass Fentanyl heute so verbreitet sei und so viele Menschen töte wie noch nie seit der Entwicklung des Mittels im Jahr 1959. Nach Angaben der Behörde sind hunderttausende Schmerztabletten in den USA im Umlauf, von denen viele Fentanyl enthalten. (APA, AFP, 23.8.2016)