Der Salzburger Mirabellplatz ist ein beliebter Nachtparkplatz für Campingfahrzeuge.

Foto: Thomas Randisek

Salzburg – Die Salzburger Innenstadt ist nicht nur bei Tagestouristen im Sommer beliebt, auch Urlauber mit Wohnmobilen zieht es in die historische Altstadt. Wie DER STANDARD berichtete, kritisiert die Bürgerliste (in Salzburg die Stadtgrünen), dass die vor dem Schloss Mirabell abgestellten Wohnmobile gegen die Campierverordnung verstoßen und nicht kontrolliert werden. Aus dem Büro des zuständigen Vizebürgermeisters Harald Preuner (ÖVP) heißt es, Kontrollen von Wohnmobiltouristen hätten keine Priorität.

Die Campierverordnung der Stadt Salzburg ist eindeutig: "Im Gebiet der Landeshauptstadt Salzburg dürfen Zelte, Wohnwagen, Wohnmobile und ähnliche bewegliche Unterkünfte zum Zwecke des Übernachtens außerhalb von Campingplätzen an im Freien gelegenen, öffentlichen Orten nicht aufgestellt werden." 2013 wurde die Strafhöhe für das wilde Campieren im Stadtgebiet auf 10.000 Euro oder eine Ersatzfreiheitsstrafe von 14 Tagen erhöht. Die Bürgerliste stimmte damals gegen die Verordnung und kritisierte, die Verschärfung richte sich nur gegen obdachlose Bettler.

"Man muss erst beweisen, dass die Leute drin campieren. Es gebe keinen Grund zur Annahme, dass da drinnen wer schläft", sagt ein Mitarbeiter aus Preuners Büro. Wohnmobile in der Stadt würden gelegentlich von der Polizei oder vom Amt für öffentliche Ordnung kontrolliert werden. "Es ist nicht diese Gruppe, die uns Kopfzerbrechen bereitet", heißt es aus Preuners Büro. Jede Woche gebe es Schwerpunktkontrollen in der Nacht, ob im Bereich der Straßenprostitution, der Bettlerlager oder in der Gstättengasse, an der Salzburger Lokalmeile. (Stefanie Ruep, 23.8.2016)