Ein Antiterror-Einsatz in Belgien

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Die belgischen Sicherheitsbehörden sollen bei der Jagd nach Hintermännern der Anschläge in Paris den US-Geheimdienst NSA um Hilfe geboten haben. Das berichtet das US-Portal Buzzfeed unter Berufung auf US-Ermittler. Nach den Anschlägen in Paris sprengte sich bei Hausdurchsuchungen ein belgischer Jihadist in die Luft, der mit den Tätern in engem Kontakt gestanden war. Beim Begräbnis dieses IS-Unterstützers, das dessen Eltern einige Monate später ansetzten, erwarteten die Behörden weitere Verdächtige.

"Wir riefen die Amerikaner an"

Um diese elektronisch überwachen zu können, sollte die NSA eingeschaltet werden. "Wir riefen die Amerikaner vor dem Begräbnis an", so ein belgischer Geheimdienst-Mitarbeiter gegenüber Buzzfeed. Bei der Observierung der Trauerfeier merkten Staatsschützer etwa, dass ein Teilnehmer filmte. Die NSA sollte helfen, dessen Smartphone zu überprüfen. So sollen die Behörden sogar auf die Spur des "Drahtziehers" der Anschläge, Salah Abdeslam, gestoßen sein.

Auch deutschen Behörden geholfen

Die NSA soll auch deutschen Behörden geholfen haben, als diese die Anschläge in Ansbach und Würzburg untersuchten. In den Jahren zuvor war die US-Behörde aufgrund der Snowden-Enthüllungen stark kritisiert worden. Allerdings beweisen auch die angeblichen Hilfestellungen in den aktuellen Fällen nicht, dass die grundlose Massenüberwachung aller Bürger bei der Terrorbekämpfung hilft. Vielmehr setzen die Stärken der NSA bei der gezielten Ausspähung von bekannten Personen an. (red, 22.8.2016)