Ein Jahr Anlaufzeit hat Erich Willner gebraucht, bis er den Karikaturisten Gerhard Haderer zu fragen wagte, ob er nicht für die Linzer Hafengalerie Mural Harbor eine "Verarschung der Graffiti-Szene" zeichnen könnte. Das Ergebnis ist jetzt auf der 40 Quadratmeter großen Fassade einer Wellblechhalle im Winterhafen zu sehen.

Foto: Christian Boehm

Versöhnungsgeste? Haderers Karikatur zeigt einen Sprayer und einen Polizisten. Graffiti, lange als subversiver Aktionismus angesehen, sei gesellschaftsfähig geworden, erklärte Haderer die Ironie in seiner Zeichnung, die in nur einer Woche fertig war.

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Willner sprühte sie dann, wenn auch nicht im gleichen Tempo, originalgetreu auf die Hallenwand. Bei der Entstehung des Gemeinschaftswerkes "haben wir gemerkt, dass ein Sprayer und ein Karikaturist eine große Gemeinsamkeit haben. Wir melden uns im öffentlichen Raum bzw. in Medien zu Wort", so Haderer.

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Seit gut vier Jahren gibt es die Hafengalerie "Mural Harbor".

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Inzwischen sind dort über 100 Werke zu sehen.

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Sie stammen von Graffiti-Künstlern aus 25 Nationen.

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Noch ist aber Platz, es kommen immer weitere hinzu.

Kommende Woche wird der Street-Art-Künstler Nychos aus Graz seine Spuren auf der knapp 900 Quadratmeter großen "Tiefkühlhalle West 1" hinterlassen.

Das ganzjährig geöffnete "Museum unter freien Himmel" bietet Rundgänge und Bootstouren durch das Ausstellungsgelände an.

(APA, red, 19.8.2016)

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