Alter Güterwaggon im Bahnhof in Fallersleben bei Wolfsburg.

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Wolfsburg – Volkswagen will einem Pressebericht zufolge hart gegen die beiden Zulieferfirmen vorgehen, die durch den Lieferstopp von Komponenten die Produktion bei dem Autokonzern teilweise zum Stillstand bringen. Der Automobilkonzern sei dazu gezwungen, die "zwangsweise Durchsetzung der Belieferung vorzubereiten", teilte Volkswagen der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe) mit.

Zu diesem Zweck werde man alle Mittel nutzen, die laut dem Gesetz möglich seien. "Dazu gehören Ordnungsgeld, Ordnungshaft, Beschlagnahme, die über das Gericht beantragt werden", erklärte VW gegenüber der "SZ". Parallel dazu bemühe man sich weiterhin um "eine gütliche Einigung". Weil die sächsischen Zulieferbetriebe Car Trim und ES Automobil Guss Sitzbezüge und Getriebeteile nicht liefern, kommt die Produktion bei VW in mittlerweile vier Werken teilweise zum Stillstand.

Kurzarbeit für 20.000 Beschäftigte

Laut dem Pressebericht sind etwa 20.000 Beschäftigte in Emden, Kassel, Zwickau und Wolfsburg bereits in Kurzarbeit oder werden dies bald sein. Modelle wie der Golf oder der Passat laufen nicht mehr wie gewohnt vom Band. Es gab aber laut der "SZ" weiterhin keine Hinweise auf eine gütliche Einigung, obwohl Volkswagen in beiden Fällen bereits vor dem Landgericht Braunschweig vorläufig Recht erhalten hatte.

Laut der einstweiligen Verfügung des Gerichts müssten die beiden Zulieferbetriebe ihre für die Produktion bei Volkswagen benötigten Teile ausliefern, doch tun sie dies weiterhin nicht. Wie das Braunschweiger Landgericht der "SZ" mitteilte, hat VW nun das Recht, Gerichtsvollzieher zu schicken. Diese könnten dann die Sitzbezüge und Getriebeteile pfänden und zu den VW-Werken schaffen lassen. (APA, AFP, 19.8.2016)