Bernadette Wörndl

Obst – 120 Rezepte von salzig bis süß
Fotografien von Gunda Dittrich

Christian Brandstätter Verlag

35, -Euro
ISBN 978-3-7106-0016-6

Foto: Gunda Dittrich/Brandstätter Verlag

Wer Bernadette Wörndl jemals im Kochbuchladen Babette's, wo sie jahrelang hinter dem Herd stand, kochen und strahlen sah, der weiß, mit welcher Leidenschaft sie sich dem Thema gutes Essen verschrieben hat. Die gebürtige Salzburgerin, mittlerweile als Foodstylistin und Rezeptautorin tätig, legt mit "Obst – 120 Rezepte von salzig bis süß" jetzt ihr mittlerweile drittes Kochbuch vor.

Ganz so streng wird die Definition von Obst aber nicht genommen, so durften Rhabarber und Melone ins Buch, obwohl beide eigentlich Gemüse sind. Kleine Ausnahmen gibt es auch bei den "heimischen" Obstsorten, denn Zitrusfrüchte konnte Wörndl einfach nicht weglassen: "Ohne Zitronen und Orangen wäre meine Küche nicht komplett" schreibt sie im Vorwort, Rezepte mit Trockenfrüchten wie Datteln oder Berberitzen finden sich ebenfalls im Buch, das schon wie das Vorgängerbuch "Von der Schale bis zum Kern" alphabetisch geordnet ist. Die sehr erlesenen Fotos stammen wieder von Gunda Dittrich, allerdings gibt es nicht bei allen Rezepten Bilder.

Mit Fisch und Fleisch

Das Spannende an diesem Buch ist, dass eben nicht nur süße Rezepte – wie bei vielen Obstbüchern – zu finden sind, sondern auch viele Kombinationen von Obst mit Fleisch oder auch Fisch.

Beim Apfel beginnt das Kapitel beispielsweise mit Süßem wie "Bratäpfel mit Vanillesauce", oder "Apfelstrudel" dann geht es zu Süß-/Salzigem wie "Saibling auf Apfelkraut mit Grießnockerln" oder "Schweinsbraten mit Most, Ofenäpfeln und violetten Kartoffeln".

"Zurück aus Spanien"

Kriecherln werden mit Huhn serviert, das Wildschweinragout mit Quitten und Makrele mit Stachelbeeren. Natürlich dürfen in einem Obstbuch auch Rezepte für den Vorratsschrank nicht fehlen, da gibt es beispielsweise Ausgefalleneres wie "Holunderkapern" oder "Rhabarber-Ketchup" und Klassisches wie "Johannisbeermarmelade" oder "Himbeeressig". Wer nicht weiß, wie das alles am besten zu kombinieren ist, dem helfen die witzig titulierten Menüvorschläge mit Namen wie "Zurück aus Spanien" oder "Für die, die immer da sind" ganz zum Schluss. (Petra Eder, 20.08.2016)


Nachfolgend ein Rezept aus dem Kochbuch:

Foto: Gunda Dittrich/Brandstätter Verlag

Schweinskotelett mit karamellisierten Birnen und Salbei

Röst- und Karamellaromen verbinden sich hier mit der rauchigenHolzfassnote von Cognac und cremiger, säuerlicher Crème fraîche

4 Schweinekoteletts
1 Bund Salbei
2 EL Butterschmalz
4 kleine Birnen
6 Schalotten
1 Knoblauchzehe
5 Wacholderbeeren
5 Pfefferkörner
1 Lorbeerblatt
4 cl Cognac
100 g Crème fraîche
Salz
frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitung:
Backofen auf 120 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Koteletts mit Salz und Pfeffer würzen, Salbeiblätter von den Stielen zupfen. Fleisch bei hoher Hitze auf beiden Seiten zusammen mit dem Salbei und 1 EL Butterschmalz in einer Pfanne scharf anbraten. Koteletts aus der Pfanne nehmen und in einer feuerfesten Form im Ofen 15 Minuten garen.

Birnen halbieren oder vierteln. Schalotten schälen und halbieren, Knoblauchzehe
andrücken. Birnen, Schalotten und Knoblauch zusammen mit dem übrigen Butterschmalz im Bratenrückstand gut anrösten. Wacholder, Pfefferkörner, Lorbeer und Cognac hinzufügen und flambieren.
Crème fraîche einrühren, das Fleisch aus dem Ofen nehmen, kurz in der Sauce ziehen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Dazu passt cremige Polenta oder frisches Weißbrot.