In Nordkorea finde man noch unberührte Landschaften, lobt Reise-Vlogger Louis Cole

Der britische Youtube-Star Louis Cole, der mit Reisevideos eine Anhängerschaft von elf Millionen Abonnenten gefunden hat, dementiert, Propaganda für das nordkoreanische Regime zu betreiben. Das hatten ihm mehrere Medienkommentatoren und zahlreiche Internetnutzer vorgeworfen. Cole war für seine neueste Video-Reihe nach Nordkorea gereist, wo er beispielsweise über "Nordkoreas schönste Wasserparks" berichtete und wiederholt die Kultur und das wunderbare Essen des Landes lobte.

Politische Situation blieb außen vor

Cole erwähnte kein einziges Mal, dass Millionen Nordkoreaner an Hunger leiden oder zigtausende politische Gefangene Strafarbeit in Lagern verrichten müssen. Er wies weder vor noch nach den Videos – und auch nicht in der Beschreibung der Clips – auf die repressiven Zustände in dem diktatorisch regierten Land hin. Vielmehr schrieb er, dass er "das rein negative Image des Landes in den Medien bekämpfen" wolle.

Touristen überwacht

"Ich will nicht unterstellen, dass Nordkorea ihn für die Clips bezahlt hat – aber jedem ist klar, dass die dortigen Behörden entscheiden, wer was sieht und dieses oder jenes filmen darf", kommentiert Vanity Fair. Tatsächlich begleitet der nordkoreanische Geheimdienst Journalisten aktiv, Touristen werden beobachtet und überwacht. Andere Reiseblogger berichten, dass ihnen viele Szenen in ihren Nordkorea-Touren "gestellt" und inszeniert vorkamen.

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Cole dementiert

Cole selbst reagierte empört auf die Vorwürfe. Er weise es von sich, nordkoreanische Propaganda betrieben zu haben, sagt der Youtube-Star in einem neuen Video. Vielmehr "liebe" er die dortige Bevölkerung, er hätte allerdings wohl einen Disclaimer vor seinen Clips platzieren sollen. Laut der NGO Human Rights Watch "suchen die Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea in der Welt ihresgleichen." (red, 18.8.2016)