Washington/Damaskus – Die USA bedauern, dass Russland erstmals vom Iran aus in den Krieg in Syrien eingegriffen hat. Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington sagte am Dienstag, dies sei "bedauerlich, aber nicht überraschend".

Dadurch würden die USA allerdings nicht abgehalten, eine Vereinbarung mit Russland über den Kampf gegen die radikal-islamische IS-Miliz zu erreichen. Eine solche Übereinkunft habe man noch nicht erzielt, sagte der Sprecher. Russland greife weiterhin gemäßigte Rebellen in Syrien an, die von den USA unterstützt würden.

Strategische Interessen klaffen auseinander

Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte mitgeteilt, Russland habe den iranischen Luftwaffenstützpunkt Hamadan für Angriffe auf islamistische Milizen in Syrien genutzt. Langstreckenbomber und Jagdflugzeuge seien von dort aus gestartet. Damit hat die russische Luftwaffe zum ersten Mal seit dem Beginn ihrer Angriffe in Syrien im vergangenen September einen ausländischen Stützpunkt außerhalb Syriens genutzt.

Russland unterstützt wie der Iran den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad im inzwischen fünfjährigen Krieg gegen die Rebellen, während eine von den USA angeführte Allianz westlicher und arabischer Staaten einigen Rebellengruppen hilft, die Assad stürzen wollen. Zudem fliegen sie Luftangriffe gegen den IS. (Reuters, 16.8.2016)