Istanbul – Ein Istanbuler Gericht hat die vorübergehende Schließung der pro-kurdischen Zeitung "Özgür Gündem" angeordnet. Dem Blatt wird Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorgeworfen. Die Zeitung solle wie das Sprachrohr der PKK agiert haben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Anordnung des Gerichts.

Verfahren wegen Terrorpropaganda

Aus Regierungskreisen hieß es, die Gerichtsentscheidung sei unabhängig vom Ausnahmezustand gefallen und könne angefochten werden.

Gegen zahlreiche Journalisten und Unterstützer der "Özgür Gündem" laufen zudem seit Wochen ein Verfahren wegen Terrorpropaganda. Von den Ermittlungen betroffen ist auch Erol Önderoglu, der Türkei-Experte der Organisation Reporter ohne Grenzen. Önderoglu saß zwischenzeitlich in Untersuchungshaft. (red