London – Ein deutlicher Rückgang der Zuwanderungszahlen nach einem EU-Austritt Großbritanniens wird den einheimischen Arbeitnehmern laut einer Studie kaum Vorteile bringen. Zwar könnten die Löhne etwa von Reinigungs- und Sicherheitskräften sowie Verkäufern bis 2018 um 0,2 bis 0,6 Prozent steigen, wenn die Zuwanderung ab sofort deutlich falle, erklärte die Resolution Foundation.

Jedoch würden die Arbeiter dadurch nicht vor den Folgen eines allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs geschützt. "Diejenigen, die auf Einkommenszuwächse durch den Rückgang der Einwandererzahlen nach dem Brexit hoffen, werden wahrscheinlich enttäuscht werden", erklärte Stephen Clarke von der Resolution Foundation am Montag. "Jegliche Zuwächse dieser Art werden überlagert werden von den Verlusten, die das verlangsamte Wirtschaftswachstum nach dem Referendum verursacht."

Die Briten hatten im Juni mehrheitlich dafür gestimmt, dass ihr Land die EU verlässt. Im Wahlkampf zu dem Referendum spielte die Zuwanderung eine zentrale Rolle.

Die Resolution Foundation erklärte, zwar seien in den vergangenen Jahren die Löhne in einigen Branchen gefallen. Allerdings habe die zunehmende Zuwanderung der vergangenen zehn Jahre insgesamt keinen Effekt auf die Einkünfte britischer Arbeiter gehabt. Die Organisation warnte zugleich, dass ein deutlicher Rückgang der Einwandererzahlen bestimmten Wirtschaftszweigen Probleme bereiten könnte. So kämen Beschäftigte in der Lebensmittel- und Textilindustrie ebenso wie Haushaltshelfer häufig aus dem Ausland. (APA, 16.8.2016)