Eines der aktuell am meisten verkauften Pferdchen bei Ferrari: das Modell 488 GTB, das 2015 auf den Markt kam.

Foto: Andreas Stockinger

Enzo Ferrari würde sich im Grab umdrehen, hieß es bei den Feierlichkeiten zum 28. Todestag in Maranello, dem Hauptsitz des Sportautobauers. Als Gründer des Sportwagenherstellers und Rennstalls ist der am 14. August 1988 verstorbene gelernte Schmied ruhmreich in Italiens Unternehmensgeschichte eingegangen.

Doch die Marke mit dem aufbäumenden Pferd galoppiert zwar wirtschaftlich, lahmt aber in sportlicher Hinsicht. Der einstige Formel-1-Weltmeister wurde nicht nur von Mercedes, sondern auch von Red Bull überholt. Das schmerzt. Präsident Sergio Marchionne nahm daraufhin prompt einen Wechsel des technischen Managements vor.

Bestes Quartal seit 1947

Marchionne peilt für 2016 ein Rekordergebnis an. Im zweiten Quartal sprang der Absatz im Jahresvergleich um acht Prozent auf 2214 Luxusschlitten. Der Umsatz stieg um sechs Prozent auf 811 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Ferrari mit 97 Millionen Euro knapp ein Drittel mehr als vor einem Jahr.

Ausschlaggebend dafür war nicht nur das Verkaufsplus, sondern auch der gesunkene Steueraufwand. Allerdings entstand durch den Rückruf der vom japanischen Hersteller Takata gelieferten Airbags eine Sonderbelastung. Trotzdem handelte es sich den Angaben nach um das beste Quartal seit Gründung der Firma 1947.

Ziel 2016: Verkauf von 8000 Sportautos

Bis Ende Dezember will der Autobauer insgesamt über 8000 Sportkarossen ausliefern. Die Erlöse sollen dabei auf mehr als drei Milliarden Euro klettern. Der bereinigte operative Gewinn soll bei 800 Millionen Euro liegen, die Schulden bei 730 Millionen Euro.

Wie Ferrari bekanntgab, wurden im ersten Halbjahr 4096 Fahrzeuge im Wert von 1,5 Milliarden Euro abgesetzt. Damit steigt die Anzahl der verkauften Autos im Jahresvergleich um ein Zehntel. Als Verkaufshits bestätigten sich die Modelle 488 GTB und 488 Spider. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 16.8.2016)