Berlin – Die rechtspopulistische deutsche AfD will trotz ihres Führungsstreits keinen Sonderparteitag einberufen. Der sogenannte Bundeskonvent aus 50 Delegierten der Landesverbände entschied sich am Sonntag in Kassel mit breiter Mehrheit gegen diesen Schritt, wie die AfD auf Twitter mitteilte.

Der Konvent begrüße die Erklärung der Verantwortlichen in Baden-Württemberg, baldmöglichst dafür Sorge zu tragen, wieder zur Arbeit mit einer Landtagsfraktion zurückzukehren, hieß es weiter.

In der Partei tobt ein Machtkampf zwischen den beiden Vorsitzenden Frauke Petry und Jörg Meuthen. Petry hatte der "Bild" unmittelbar vor dem Bundeskonvent gesagt, bei dem Treffen in Kassel müsse eine verbindliche Regelung für die künftige Zusammenarbeit gefunden werden, "die tragfähiger ist als die bisherigen Lippenbekenntnisse".

Meuthen seinerseits hatte wenige Tage davor ein Ende des Streits gefordert. "Frauke Petry und ich sind klug genug, um zu wissen: Auch wenn wir in einigen Punkten nicht übereinstimmen, so müssen wir uns doch zusammenraufen", sagte der Baden-Württemberger der "Bild". Meuthen hatte zuletzt im Streit über einen Abgeordneten, dem er Antisemitismus vorwarf, die Spaltung seiner Fraktion im Stuttgarter Landtag erzwungen. Als Verbündete Meuthens gelten die AfD-Vizechefs Alexander Gauland und Beatrix von Storch wie auch der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke. (APA/Reuters, 14.8.2016)