London – Die britische Regierung will nach dem Brexit die bisherigen EU-Subventionen für die Landwirtschaft, Universitäten und Infrastrukturprojekte im Vereinigten Königreich in vollem Umfang ersetzen. Er rechne mit zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 4,5 Milliarden Pfund (5,2 Milliarden Euro) pro Jahr, erklärte Finanzminister Philip Hammond am Samstag.

Sorge um finanzielle Zukunft

London reagiert damit auf die Sorge vieler Subventionsempfänger um ihre finanzielle Zukunft nach dem Ende der britischen EU-Mitgliedschaft. Nach Angaben des Ministers gelten die Zusagen bei den Agrarsubventionen bis zum Jahr 2020, für alle Struktur- und Investitionsprojekte, die noch vor der Vorstellung der langfristigen Budgetpläne im vergangenen November verabschiedet worden waren, sowie für Forschungsprojekte, die unter das EU-Programm Horizon 2020 fallen. Dazu zählen auch die EU-Hilfen für das neue Nationale Graphen-Institut der Manchester Universität.

Die Briten hatten bei einem Referendum am 23. Juni mit knapper Mehrheit für den Austritt aus der EU gestimmt. Die Entscheidung löste große Sorgen um die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen aus. Allerdings steht der offizielle Austrittsantrag der britischen Regierung noch aus. Erst danach beginnen die auf zwei Jahre befristeten Verhandlungen mit der EU über die Modalitäten des Austritts und der künftigen Beziehungen. London hat bereit angekündigt, dass mit einem Antrag nicht vor Jahresende zu rechnen ist. (APA, 13.8.2016)