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Aufgezeigt: Almaz Ayana.

Foto: REUTERS/NICHOLSON

Rio de Janeiro – In waghalsiger Manier hat die Äthiopierin Almaz Ayana am Freitag zum Auftakt der olympischen Leichtathletik-Bewerbe in Rio den Weltrekord über 10.000 m zerschmettert. Die 24-Jährige setzte sich nach halber Distanz von der Spitzengruppe ab, lief bei perfekten Lauftemperaturen in 29:17,45 Minuten ein einsames Rennen zur Goldmedaille und entthronte die diesmal nur drittplatzierte Tirunesh Dibaba.

23 Jahre alt ist der Weltrekord der Chinesin Wang Junxia geworden (29:31,78/8. September 1993 in Peking), ehe ihn Ayana um mehr als 14 Sekunden knackte. Zweite wurde die kenianische Weltmeisterin Vivian Jepkemoi Cheruiyot, die in 29:32,53 nur eine knappe Sekunde über dem bisherigen Weltrekord blieb. Auf Rang drei landete die Äthiopierin Dibaba (29:42,56), die 2008 in Peking und 2012 in London Siegerin auf dieser Distanz geworden war.

"Das bedeutet alles für mich. Gott hat mich hierher gebracht, das ist eine große Sache für mich", sagte Ayana. "An diesem Punkt angelangt zu sein, ist die Erfüllung eines Traumes. Ich hätte mir nie gedacht, dass das passieren kann. Ich habe hart trainiert, aber das war es wert." Mit Dauer der Vormittagssession hatten sich auch die Ränge im Olympiastadion etwas gefüllt, bei der Medaillenvergabe wurde die neue Weltrekordlerin laut umjubelt.

Spektakel

Es war mit Sicherheit eines der spektakulärsten 10.000-m-Rennen der Geschichte, ja ein Rennen der Extraklasse, bei dem die perfekten Bedingungen im Oval den Athletinnen zugutekamen. 35 Läuferinnen kamen in die Wertung, es gab einen Weltrekord, einen weiteren Kontinentalrekord (Amerika), sechs nationale Rekorde (Kenia, Schweden, Burundi, Griechenland, Kirgisistan, Usbekistan), sowie zehn persönliche Bestleistungen und weitere fünf Saisonbestleistungen durch einzelne Läuferinnen.

Ayana kommt ursprünglich vom Hindernislauf. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2013 in Moskau landete sie über 5.000 m auf dem Bronzerang, 2015 in Peking holte sie sich den Titel über diese Distanz im neuen WM-Rekord. Auch in Rio ist sie die Topfavoritin und kann das Langstrecken-Double landen. (APA, 12.8.2016)

Ergebnis – Frauen, 10.000 m: 1. Almaz Ayana (ETH) 29:17,45 Minuten (Weltrekord) – 2. Vivian Jepkemoi Cheruiyot (KEN) 29:32,53 – 3. Tirunesh Dibaba (ETH) 29:42,56 – 4. Alice Aprot Nawowuna (KEN) 29:53,51 – 5. Betsy Saina (KEN) 30:07,78 – 6. Molly Huddle (USA) 30:13,17 – 7. Yasemin Can (TUR) 30:13,70 – 8. Gelete Burka (ETH) 30:26,66