Asuncion – Eine Frau hat in Paraguay den Raub von 1.300 Kilogramm Marihuana angezeigt und ihr kriminelles Handeln damit selbst entlarvt. Ihr Lebensgefährte sei von mehreren Männern überfallen worden, als er beim Verladen der Droge auf einen Lastwagen Wache stand, erklärte die Frau der Polizei in Itakyry, im ostparaguayischen Departement Alto Paraguay, wie die Zeitung "Ultima Hora" am Mittwoch berichtete.

Der Mann sei von den Räubern bei dem Überfall am Montag entführt worden. Am Dienstag tauchte er dann unversehrt wieder auf und erklärte der Polizei, er und seine Lebensgefährtin pflanzten Marihuana zum illegalen Vertrieb an.

"Wir dachten erst, dass es sich um einen Scherz handelte", erklärte der lokale Polizeichef Juan Alonso der Zeitung. Als die Frau aber auch die Entführung des Mannes anzeigte, seien Untersuchungen aufgenommen worden. Nachdem der Mann wieder aufgetaucht war, leitete die Staatsanwaltschaft auch Ermittlungen gegen das Paar ein. Einer der Räuber wurde letztlich festgenommen.

Paraguay ist einer der größten Marihuana-Produzenten Lateinamerikas. Die Droge wird größtenteils in die Nachbarländer Brasilien, Uruguay und Argentinien geschmuggelt. (APA, 11.8.2016)