Alexander Huber (links) und Robin Seidl hab berechtigte Achtelfinal-Hoffnungen.

Foto: afp/neal

Rio de Janeiro – Die große Chance auf den Gruppensieg vor Augen sind Alexander Huber und Robin Seidl beim Olympia-Turnier der Beach-Volleyballer in der Warteschleife gelandet. Die Kärntner unterlagen am Mittwoch an der Copacabana von Rio de Janeiro im letzten Gruppe-F-Match Jefferson/Cherif aus Katar 1:2 (18,-19,-12), wurden damit Gruppen-Dritte. Dafür gibt es ein Achtelfinal-Fixticket oder ein Play-off-Match.

Was es wirklich wird, steht erst am Donnerstag fest, wenn alle Gruppen bei den Herren entschieden sind. Im Extremfall muss auch das letzte Match im letzten Pool abgewartet werden, das wäre um etwa 23.30 Uhr MESZ. Fakt ist, dass die besten zwei der sechs Dritten fix weiterkommen. Die übrigen vier bestreiten noch Donnerstagabend zwei Play-off-Matches. Entscheidend für die Reihung sind die Anzahl der Siege und dann der Punktequotient.

Vorteile und Nachteile

Da die Gruppe F als erste abgeschlossen wurde, konnte noch nicht einmal spekuliert werden. Huber sah aber in der frühen Ansetzung auch einen Vorteil. "Wenn wir wirklich in die Zwischenrunde müssen, haben wir einen ganzen vollen Tag, um uns auszuruhen und können dann noch einmal voll angreifen." Andererseits könnte es auch erst am Samstag weitergehen, wenn die zweite Hälfte der Achelfinali gespielt wird. Der erste Teil ist für Freitag angesetzt.

All diese Überlegungen hätten sich Huber/Seidl aber ersparen können, der Gruppensieg war zum Greifen nahe. Nach dem 2:0 (18,18)-Sieg am Montag gegen die US-Amerikaner Jacob Gibb/Casey Patterson gewannen sie auch den ersten Satz gegen den in Rio geborenen Jefferson und den gebürtigen Senegalesen Cherif auf 18. Ob 2:0- oder 2:1-Sieg, Platz eins im Pool und eine gute Setzung wäre dem ÖVV-Paar sicher gewesen.

"Wir sind gut gestartet, waren gut im Spiel, haben dann aber das Ruder aus der Hand gegeben", musste Seidl eingestehen. "Wir haben ein, zwei Chancen nicht genutzt, sie haben dann immer besser in den Rhythmus und ins Spiel gefunden. Schließlich haben sie im dritten Satz besser die Stimmung genutzt und besser im Rhythmus gespielt. Aber ich habe einen 'smile', obwohl wir verloren haben. Ich bin echt zufrieden mit dem, was wir gezeigt haben."

Gezogen

Huber trauerte der vergebenen Möglichkeit schon noch ein bisschen intensiver nach. Besonders Jefferson habe ihnen das Leben mit starker Verteidigung schwer gemacht. "Es war eine gute Chance, sich eine super Ausgangsposition für das Achtelfinale zu erspielen. Ich muss aber auch vor den Kataris den Hut ziehen. Die haben wirklich sehr gut gespielt und unglaublich verteidigt. Und da muss man dann sagen, dass sie es sich verdient haben."

Jefferson/Cherif zogen letztlich hinter den spanischen Gruppensiegern Herrera/Gavira fix unter die letzen 16 ein, die Spanier hatten davor Gibb/Patterson 2:1 besiegt. Die US-Amerikaner, ursprünglich Gruppenkopf und -favoriten, wurden damit Letzte und schieden aus. Huber: "Man kann nicht immer den Sieg erzwingen. Aber dass wir aus dieser Mördergruppe herauskommen, in der die Amerikaner jetzt weg sind, ist keine schlechte Leistung."

Im letzten Spiel des Tages hatten Clemens Doppler/Alexander Horst in Pool A gegen Josh Bistock/Joshua Schachter aus Kanada anzutreten, Huber/Seidl wollten die Landsleute anfeuern. "Wir müssen gewinnen und zeigen, was wir können. Medaille, wir brauchen eine Medaille", meinte Seidl begeistert. Huber gab aber auch zu bedenken, dass die Konstellation in Gruppe A für ihr Weiterkommen wichtig ist, Doppler/Horst könnten sogar Play-off-Gegner werden.

Die Ausgangsposition für Huber/Seidl war jedenfalls nicht so schlecht, da sie trotz zweier Niederlagen um fünf Punkte mehr gewonnen als verloren haben und damit einen positiven Quotienten aufweisen. Gruppen-Dritte mit zwei Siegen würden ihnen aber vorgereiht. Huber: "Ich wollte das beste Turnier meiner Karriere spielen, weil es auch das größte und wichtigste Turnier meiner Karriere ist. Und in der Gruppenphase haben wir uns einmal gut verkauft." (APA, 10.8.2016)