Das Klangforum Wien hat unlängst bei den Festspielen zwei Zeitgenossen mit Salzburg-Bezug zusammengeführt. Friedrich Cerha (von ihm wurde einst in Salzburg die Oper Baal uraufgeführt) war in der Kollegienkirche zugegen, als seine Les Adieux und Bruchstücke, geträumt György Kurtágs Lieder für Sopran und Kammerensemble umschlossen.

Kurtágs Bezug zu Salzburg ist zurzeit – was Oper anbelangt – hingegen eher vom Warten geprägt; alles harrt (seit Jahren) seiner Neuheit Endspiel. Am Donnerstag wird das RSO Wien jedenfalls erst einmal ein neues Cerha-Werk spielen – Eine blassblaue Vision, das als Auftragskomposition der Festspiele geführt wird.

Ist von Kurtág (bei diesem Konzert) nichts dabei, so ist doch Verwandtes zu hören. Ravels La Valse möge beleuchten, wodurch Kurtágs klangsensitive Kraft u. a. angeregt wurde. Und Béla Bartóks Konzert für Orchester gemahnt einfach an einen Landsmann Kurtágs, der als Einfluss zu gelten hat. Es dirigiert RSO-Wien-Chef Cornelius Meister. (tos, 10.8.2016)