Einmal hinter sonst verschlossene Türen spechteln: Diese Neugier bedient die Veranstaltung "Open House", die am 10. und 11. September zum dritten Mal in Wien stattfindet. 82 Häuser öffnen heuer ihre Türen und können ein Wochenende lang gratis besucht werden. 250 Freiwillige werden vor Ort informieren – 80 werden derzeit noch gesucht. Im Vorjahr kamen 30.000 Besucher.

Im Bild: das Wohnprojekt "Odo lebt" in Ottakring. Architektur: querkraft architekten & Johnny Winter

Foto: Prisma

"Die Idee ist, den Menschen Architektur auf unkomplizierte Weise näherzubringen", erklärt die Architektin Iris Kaltenegger, die das in mehr als 30 Städten weltweit stattfindende "Open House" 2014 nach Wien brachte.

Im Bild: die Metastadt altes Wagenwerk. Architekt: Alois Schuhmacher

Foto: Dieter Henkel

Ziel sei, jedes Jahr ein bisschen zu wachsen und stets rund die Hälfte der Gebäude durch neue zu ersetzen. Das Angebot reicht von der Heumühle im 4. Bezirk, die im 14. Jahrhundert erbaut wurde, bis hin zu in Bau befindlichen Projekten. Schulen, öffentliche Gebäude, Bürogebäude, Gewerbe- und Industriebauten sind ebenso zugänglich wie Wohnungen und Einfamilienhäuser, die laut Kaltenegger stets auf besonders viel Interesse stoßen: "Die Besucher sind aber immer extrem rücksichtsvoll und ziehen sich die Schuhe aus."

Im Bild: Das Bürogebäude Loft Zwei im Wiener Viertel Zwei. Architekten: Christian L. Einwaller, Martin Kohlbauer

Foto: OHW

Die Auswahl der Objekte trifft eine Expertengruppe. Das Überzeugen der Eigentümer sei zwar einfacher als noch vor zwei Jahren, berichtet Architektin und Mitorganisatorin Ulla Unzeitig, aber trotzdem "Knochenarbeit".

Im Bild: Ein Smart-Wohnungs-Projekt an der Alfred Adler Straße 12 im 10. Bezirk, geplant von Geiswinkler & Geiswinkler-Architekten

Foto: Dieter Henkel

Mit besonders vielen Besuchern rechnen die Organisatorinnen beim Umspannwerk Favoriten. Erstmals können heuer Objekte in Niederösterreich besucht werden, etwa das Sanatorium Purkersdorf.

Die meisten Besucher werden aber wohl auch heuer wieder in der Innenstadt unterwegs sein. Das Hochhaus Herrengasse wollen laut Kaltenegger stets sehr viele Menschen sehen. Noch dazu, wo das heuer vielleicht zum letzten Mal möglich ist: Manchen Bewohnern seien es mittlerweile schon zu viele Besucher. (zof, 10.8.2016)

Im Bild: das Umspannwerk Favoriten. Architektur: Kastner & Waage

Nachlese

Wiener Häuser öffnen ihre Türen

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Open House Wien

Foto: Dieter Henkel