A1-Chefin Margarete Schramböck sucht vor allem Gartentipps im Internet. Gfk-Marktforscher Rudolf Bretschneider hat sich mit einem Youtube-Video eine Klavierspieltechnik beigebracht.

Foto: A1

Wie faltet man Shirts, damit sie so ordentlich wie im Geschäft aussehen? Wie schält man eine Kartoffel in einer Sekunde? Wie baut man ein Insektenhotel für den Garten? Im Internet findet man Myriaden von Lifehacks und Do-it-yourself-Anleitungen, die den Alltag einfacher oder schöner gestalten sollen. In Österreich machen sich 82 Prozent der Handynutzer online schlau. Das Netz hat Freunde und Familie als Ratgeber abgelöst.

Populär bei Jugendlichen, aber auch Senioren schlagen nach

Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Social-Impact-Studie von A1. Im Auftrag des Unternehmens haben die Marktforscher von Gfk im Juni 1.100 Handynutzer ab 12 Jahren befragt, ob und wie sie das Internet als Wissensquelle nutzen.

Die Suche nach Lifehacks, Anleitungen oder allgemeiner Weiterbildung ist vor allem bei Jugendlichen populär, aber auch Nutzer über 70 haben das Netz als Wissensquelle entdeckt. 75 Prozent der befragten über 70-Jährigen nutzen das Internet zur Informationsbeschaffung, um nicht von anderen abhängig zu sein.

Problemlösung vor allgemeiner Weiterbildung

Die meisten Nutzer (88 Prozent) machen sich online schlau, um aktuelle Probleme zu lösen. 74 Prozent suchen aus reinem Interesse im Netz, 45 Prozent um sich Inspirationen zu holen, und 24 Prozent wollen langfristig etwas dabei lernen. Zwei Drittel der Nutzer, die im Internet gewisse Dinge nachschlagen, haben laut der Studie ihr Wissen auch tatsächlich angewandt. Wer glaubt, dass das ergoogelte Wissen und die neuen Youtube-Fähigkeiten nach dem nächsten Klick schon wieder Schnee von gestern sind, liegt falsch. 91 Prozent der Befragten geben an, dass sie die im Internet gefundenen Inhalte immer wieder gebrauchen und anwenden können.

Dabei schlagen die österreichischen Handynutzer am häufigsten zu den Themen Essen und Trinken, Verkehr und Navigation, Gesundheit/Körper/Sexualität, Heimwerken/Garten/Wohnen sowie Technik und IT nach. In diesen Bereichen zeigt sich auch, dass das Internet Bücher und persönliche Ratschläge durch Freunde oder Familie ersetzt hat. Fachleute werden kaum befragt. Lediglich bei kleineren Reparaturen im Haushalt lassen sich Nutzer lieber von Bekannten helfen, als sich auf das Internet zu verlassen.

Angst vor gefährlichem Halbwissen

Bei einigen Nutzern schlägt aber auch eine gute Portion Skepsis mit, was Onlinewissen angeht. So sind zwar viele der Meinung, dass es das tägliche Leben erleichtert und in einer modernen Gesellschaft unverzichtbar ist. Allerdings glauben auch viele, dass dadurch gefährliches Halbwissen verbreitet wird.

Wikipedia und Youtube beliebt

Die wichtigsten Informationsquellen sind Online-Enzyklopädien wie Wikipedia, Videoplattformen wie Youtube und Fachportale zu bestimmten Themen wie etwa Kochseiten oder Sportangebote. Vor allem Videos sind beliebt. Die meisten Nutzer sind der Meinung, dass es einfacher ist, gewisse Dinge selbst auszuprobieren, wenn sie davon ein Video gesehen haben, anstatt nur darüber gelesen zu haben.

Die meisten Nutzer nutzen Anleitungen und Lifehacks passiv, eigenes Wissen teilen 21 Prozent. Vor allem Tipps und Anleitungen im Bereich Essen und Trinken werden weitergegeben, gefolgt von Technik und IT sowie Fotografie und Bildbearbeitung. (br, 9.8.2016)