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Gilad Erdan, Minister für innere Sicherheit.

Foto: AP/Abayov

Jerusalem – Israels Regierung will in Zukunft ausländischen Aktivisten, die für einen Boykott gegen den jüdischen Staat eintreten, die Einreise verweigern. "Diejenigen, die uns boykottieren wollen, sollten wissen, dass sie dafür einen Preis zahlen", erklärte der Minister für innere Sicherheit, Gilad Erdan, am Sonntag. Aktivisten müssten mit Einreiseverweigerung oder mit Ausweisung aus Israel rechnen.

Die Ministerien für Inneres und für innere Sicherheit haben beschlossen, Teams aus speziell geschulten Beamten aufzustellen. Diese sollten "sicherstellen, dass Pro-Boykott-Aktivisten nicht mehr nach Israel einreisen", hieß es am Sonntag in einer schriftlichen Erklärung. "Wer Israel isolieren will, soll nicht ungestraft bleiben", hieß es darin weiter.

Mit dem Boykott Israels wollen manche Aktivisten gegen die israelische Besetzung des Westjordanlands protestieren. Die Kampagne BDS (Boykott, Divestment, Sanctions) tritt seit Jahren dafür ein, israelische Waren zu boykottieren und Investitionen aus Israel abzuziehen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte diese Boykottbestrebungen in den vergangenen Monaten immer wieder scharf kritisiert und den Befürwortern antisemitische Motive vorgeworfen. (APA, 8.8.2016)