Sollte sich die Technik bewähren, könnten 3D-Filme künftig auch ohne Brillen auskommen.

Illu.: MIT

Cambridge – 3D-Filme schauen ohne die lästigen Brillen auf der Nase: Das verspricht eine neue Technologie, die ein internationales Wissenschafterteam kürzlich vorgestellt hat. Der Prototyp mit der Bezeichnung "Cinema 3D" besteht aus einer Reihe spezieller Linsen und Spiegeln und soll den Zuschauern ein reales dreidimensionales Sehvergnügen bescheren, unabhängig davon, wo man im Publikumsraum sitzt.

"Für bisherige 3D-Darstellungen ohne Brillen waren Bildschirme mit einer enormen Auflösung notwendig, die sich bei größer dimensionierten Displays als völlig unpraktikabel erwiesen haben ", erklärt Wojciech Matusik vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston, Koauthor der nun im Fachjournal "ACM Transactions on Graphics" erschienenen Studie. Nun aber gäbe es tatsächlich eine Lösung für die große Leinwand, so die Forscher.

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Matusik und seine Kollegen aus Israel stellten ein Konzept vor, bei dem der räumliche Effekt auch an völlig unterschiedlichen Positionen im Auditorium funktioniert, kommt aber mit geringerem Auflösungsvermögen aus. "Anstatt den 3D-Effekt der Leinwand von allen theoretisch möglichen Winkeln aus zu gewährleisten, beschränkten wir uns allein auf die vorhandenen Gegebenheiten", erklärt Matusik.

Der Forscher meint damit in erster Linie die limitierte Anzahl nach hinten ansteigender Sitzreihen und die an ihren jeweiligen Positionen fix montierten Stühle. Vorerst funktioniert der Prototyp nur auf einem vergleichsweise kleinen Bildschirm, doch Matusik und seine Kollegen arbeiten bereits an einer wesentlich größeren Version. (red, 5.8.2016)