Der Center Court an der Copacabana: Beachvolleyball ist endlich in seiner Kirche angekommen.

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Rio de Janeiro – Eine der größten Shows der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro läuft bei den Beach-Volleyballern an der Copacabana ab und Österreicher sind gleich in der ersten Szene Hauptdarsteller. Clemens Doppler und Alexander Horst bestreiten am Samstag (15.00 Uhr MESZ) das Eröffnungsmatch im mehr als 12.000 Fans fassenden Mega-Stadion. Zwölf Stunden später treten Alexander Huber/Robin Seidl in Aktion.

Doppler/Horst bleibt aber eben die Ehre des ersten Matches, Gegner beim Gruppe-A-Auftakt werden die Italiener Alex Ranghieri/Adrian Carambula sein. "Das Stadion hier ist ein anderes Kaliber. Es ist zweimal so groß wie Klagenfurt", meinte Doppler am Donnerstag bei einer Pressekonferenz unweit ihres "Arbeitsplatzes". "Wir waren gestern auf der letzten Reihe oben. Wenn man da hinunterschaut, darf man einfach keine Höhenangst haben."

Es ist anders

Zweimal hat Österreichs Nummer-1-Paar seit seiner Ankunft am Montag in Rio auf dem Center Court trainiert. "Das ist für uns immens wichtig", fügte Doppler an. "Da ist jede Minute einfach Goldes wert, weil das auch für uns eine neue Dimension eines Stadions ist. Und da zu spielen, ist einfach anders. Man serviert anders, die Optik ist anders, es gibt ein anderes Netz als bei allen anderen Turnieren. Es sind einfach andere Gegebenheiten."

Verstärkt durch diese speziellen Bedingungen konnten beide ÖVV-Teams ihr mäßiges Abschneiden beim Major in Klagenfurt hinter sich lassen. Vor allem bei Doppler/Horst darf der Blick aufgrund der Auslosung auch nur nach vorne gerichtet sein. Doppler: "Wir haben wie in London (Olympia 2012, Anm.) die Todesgruppe erwischt. Aber das erste Match ist nicht das Drehkreuz der Gruppe. Auch wenn wir es verlieren, können wir die Gruppe gewinnen."

Auftrag

Auch eine Trainingssession zu Mitternacht war schon dabei, findet der Gruppen-Showdown gegen die Kanadier Josh Binstock/Sam Schachter am Donnerstag (5.00 Uhr MESZ) doch um Mitternacht statt. Vom World-Tour-Turnier in Rio Mitte März sei auch etwas verwertbar. "Die Verhältnisse waren recht ähnlich, wenn auch nicht alles", meinte Horst. Wie damals geht es diesmal gegen Brasilianer, und zwar am Montag (20.30) gegen die topgesetzten Alison/Bruno.

Donnerstagvormittag ging es für die beiden ÖVV-Teams zum einzigen gemeinsamen Training vor Ort. Huber/Seidl sind am Dienstag eingetroffen, sie haben die Qualifikation Ende Juni sozusagen auf dem vorletzten Zacken geschafft. Für beide sind Olympische Spiele Neuland, dementsprechend beeindruckt sind sie. "Es ist lässig. Es ist sicher das größte und coolste Stadion, in dem wir je gespielt haben", sagte Huber nach dem ersten Centercourt-Training.

Die Kärntner haben auch einen reizvollen Einstieg ins Turnier vor sich, sie starten in der ersten Nightsession gegen die Spanier Pablo Herrera/Adrian Gavira in die Gruppe F. Am Montag (21.30) folgt das Duell gegen die US-Boys Jacob Gibb/Casey Patterson, am Mittwoch (17.00) jenes gegen das Katar-Team Jefferson Santos Pereira/Cherif Younousse. "Es werden drei coole Spiele", sagte Seidl. "Es geht darum, diese Atmosphäre zu genießen, das Flair mitzunehmen." (APA, 5.8.2016)