Der Moment des Triumphs: Trnavas letzter Elfmeter geht schief, die Wiener Austria ist aufgestiegen.

Foto: apa/hochmuth

Trnava – Von einer guten Ausgangslage für die Austria konnte man nach dem 0:1 im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde der Europa League nicht reden, von Hoffnungslosigkeit aber auch nicht. Vielmehr dafür von Sorgen: Nach den Fankrawallen im Hinspiel galt am Donnerstag in der Slowakei das Motto Hochsicherheit, den Polizeischutz für den Austria-Bus hätte es laut Trainer Fink in der Praxis aber nicht gebraucht.

Realere Sorgen bereitete Fink da schon seine Defensive: Nach einem veritablen Abwehrschnitzer tauchte Tambe alleine vor Austria-Keeper Almer auf, setzte den Ball aber knapp vorbei. Auf der anderen Seite glänzte Trnava-Keeper Jakubech bei einem starken Grünwald-Freistoß, zeitgleich übersah Schiedsrichter Ivan Bebek eine Griechisch-Römische Ringeinlage im Strafraum.

Sei’s drum, es war nicht die letzte Chance: Grünwald und Holzhausers Abschlüssen fehlten Zentimeter.Der violette Wille zum Aufstieg war offensichtlich, die fußballerische Leistung aber zu oft mangelhaft. In der mit 17.152 Fans fast ausverkauften City Arena von Trnava wurden individuelle Fehler zur Causa prima. Hier ein Fehlpass, da ein versprungener Ball.

Dabei ging es auch anders: Holzhauser setzte Kayode mit einem Traumpass ein, der spitzelte den Ball aus 20 Metern am herauseilenden Jakubech, aber auch am Tor vorbei. Grünwald fabrizierte einen Lattenpendler, unmöglich zu sehen, ob der Ball hinter der Linie aufsprang. Es blieb beim 0:0. Das mögliche Wembley-Tor befeuerte den Sturmlauf zusätzlich.

Jakubech blühte auf, brachte erst Friesenbichler und dann Serbest nach dessen sehenswerter Volleyabnahme zum Verzweifeln.In der 88. Minute war der 19-jährige Torwart überwunden: Langer Ball von Rotpuller, Kvasina köpfelte quer, Friesenbichler nickte zum höchst verdienten 1:0 ein und sorgte für die Verlängerung. Dort blieb ein verunglückter Almer-Ausflug ungestraft, zudem hatten die Veilchen bei einem grenzwertigen Zweikampf im eigenen Strafraum Glück ob des ausbleibenden Pfiffs.

Dieses fehlte bei Rotpullers Kopfball, es ging ins Elfmeterschießen, wo Fortuna traditionell Hauptdarstellerin ist. Sie entschied zugunsten der Austria. Nachdem alle fünf Austria-Spieler souverän getroffen hatten, parierte Almer den schwach geschossenen Elfmeter von Trnava-Kapitän Mikovic. (masc)

Europa-League-Qualifikation, 3. Runde, Rückspiel:

Spartak Trnava – FK Austria Wien 4:5 i.E., 0:1 n.V. (0:1, 0:0). Trnava, City Arena, 17.152 Zuschauer, SR Bebek/CRO. Hinspiel 1:0 – Austria nach Elfmeterschießen im Play-off (Auslosung am Freitag 13.00 Uhr in Nyon)

Tor: 0:1 (88.) Friesenbichler

Elfmeterschießen: 0:1 Larsen trifft 1:1 Godal trifft 1:2 Tajouri trifft 2:2 Schranz trifft 2:3 Kvasina trifft 3:3 Sloboda trifft 3:4 Serbest trifft 4:4 Jirka trifft 4:5 Friesenbichler trifft 4:5 Mikovic vergibt (oder: Almer hält)

Trnava: Jakubech – Kadlec, Gressak, Godal, Hornik – Bello, Sloboda – Schranz, Halilovic (97. Jirka), Mikovic – Tambe (79. Hladik)

Austria: Almer – Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko – Serbest, Holzhauser (70. Friesenbichler) – Venuto (86. Kvasina), Grünwald, Pires (70. Tajouri) – Kayode

Gelbe Karten: Tambe, Jakubech, Hornik, Hladik bzw. Holzhauser, Tajouri, Friesenbichler