Bild nicht mehr verfügbar.

Betriebssystem-Hersteller sollen gegen Piraterie vorgehen, fordern Urheberrechtler

Foto: AP/Chiu

Netzsperren, Abmahnungen, Jagd auf Webseiten-Betreiber: Mit diesen Mitteln wurde in der Vergangenheit gegen Piraterie vorgegangen. Die Organisation "Black Market Watch" will dieses Repertoire nun erweitern. Künftig sollen die Hersteller von Betriebssystemen eine wichtige Rolle im Kampf gegen illegal weitergegebene Inhalte spielen. Microsoft, Apple und Google sollen Mechanismen implementieren, die den Download von Torrents blockieren, fordert Black Market Watch.

Passage in Windows 10-Nutzungsbedingungen

Die schwedische Organisation will nun mehr Druck über die EU erzeugen, damit Betriebshersteller sich freiwillig der Initiative anschließen oder durch neue "Regulierungsansätze" dazu gezwungen werden. Ganz neu ist die Idee nicht: In den Nutzungsbedingungen für Windows 10 existiert eine Passage, derzufolge Microsoft das "Spielen von gefälschten Produkten" abdrehen dürfe. Bislang kam dies in der Praxis aber wohl noch nicht zum Einsatz, zumindest gibt es keine derartigen Erfahrungsberichte.

Apple und Co als Urheberrechts-Polizei

Auch wenn der Impact des Black Market Watch-Berichts begrenzt sein dürfte, zeigen dessen Ideen, in welche Richtung der Kampf gegen Piraterie künftig gehen dürfte. Allerdings ist nicht zu erwarten, dass Apple, Google und Microsoft sich darüber freuen dürften, als "Urheberrechts-Polizei" im Einsatz zu sein. "Klar wird, dass die Vorschläge gegen Piraterie von Jahr zu Jahr extremer werden", kommentiert Torrentfreak. (red, 4.8.2016)