Die Vermittlungsplattform hat Boote in vielen Formen und Größen im Angebot.

AFP / Jean Christophe Magnenet

Wien – Einsame Buchten im türkisblauen Meer flexibel ansteuern und nach Lust und Laune vor Anker gehen: Für viele Reisende ist Urlauben auf dem Boot die optimale Art, den Sommer zu verbringen. Die Onlineplattform Zizoo hat nach ihrer Gründung vor zwei Jahren nun weitere europäische und amerikanische Geldgeber gefunden, die 1,7 Millionen Euro investierten – in Summe sind es bereits 2,5 Millionen Euro. Der Break-even soll Ende 2016 erreicht werden.

Das Wiener Start-up ist in nur zwei Jahren die weltweit größte Onlineplattform für Bootsurlaube geworden. Sie ermöglicht es Reisenden, individuelle Routen zu Wasser und zu Land einzuschlagen. Urlauber können Boote unterschiedlicher Kategorien in bis zu 30 Ländern und an 200 Locations wie ein Hotelzimmer buchen – und oftmals weit günstiger. Die Vermittlungsgebühr ist mit zwölf bis 18 Prozent deutlich niedriger als im Bootsverleih üblich.

Dienstleistung für Charterfirmen

Die Plattform verzichtet auf Zwischenvermittler und bietet Charterfirmen die Technologie, ihre Boote global, direkt und in Echtzeit zu vermarkten. Das Start-up punkte mit erschwinglichen Preisen, einer großen Auswahl an Booten und unkomplizierten Buchungsabläufen, so Zizoo.

"Die Charterbranche steckt immer noch in veralteten Strukturen fest. Mit modernen Buchungsprozessen und dynamischen Preisen ist uns die Flugindustrie um einiges voraus", sagt Zizoo-Chefin Anna Banicevic zum STANDARD. "Doch in einigen Jahren wird das auch in unserer Branche nicht mehr zur Diskussion stehen. Urlauben auf einem Boot wird so einfach wie eine Buchung über booking.com oder Airbnb sein." Das Potenzial sei riesig, sagt Banicevic: "28 Millionen Boote weltweit könnten vermietet werden, sind aber nur zum Bruchteil digital erfasst."

Große Boote, kleine Boote

Aktuell verfügt Zizoo über rund 8000 Segelboote, Katamarane, Motorboote, Schnellboote und Gulets. Das Buchungswachstum habe im Vorjahr 35 Prozent betragen, so Banicevic. Die Wienerin, die zuvor sieben Jahre bei Google tätig war, verfolgt mit ihren Partnern aus Kroatien und Spanien seit 2014 die Idee, Urlaub auf dem Boot erschwinglich und unkompliziert zu machen. Beliebteste Ziele sind derzeit Kroatien, Spanien und Italien, die Urlauber kommen vorwiegend aus Deutschland, Österreich, Großbritannien und den USA. (cr, 3.8.2016)