Eriwan – Bewaffnete Regierungsgegner haben in der armenischen Hauptstadt Eriwan erneut einen Polizisten erschossen. Der Beamte sei aus der Polizeistation heraus, in der sich die Oppositionellen seit fast zwei Wochen verschanzt halten, mit einem Scharfschützengewehr getötet worden, sagte der Sprecher der Polizei in dem Südkaukasusstaat, Aschot Agaronjan, am Samstag russischen Agenturen zufolge.

Zuvor hatten die Sicherheitsbehörden die Bewaffneten ultimativ aufgefordert, die Waffen niederzulegen. Das Gebäude werde aber noch nicht gestürmt, hieß es.

Schon bei der Besetzung der Station am 17. Juli waren ein Polizist erschossen und mehrere verletzt worden. Politisch fordern die Männer die Freilassung eines inhaftierten Gesinnungsgenossen und den Rücktritt des Präsidenten der Ex-Sowjetrepublik, Sersch Sargsjan.

Ihre Unterstützer haben mehrfach in Eriwan demonstriert. Am Freitagabend löste die Polizei gewaltsam eine solche Kundgebung auf und nahm mehr als 160 Menschen vorläufig fest. Dabei wurden 60 Demonstranten verletzt. Gegen 26 von ihnen wurde ein Haftbefehl erlassen. (APA, 30.7.2016)