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Seit wenigen Tagen ist ein auf den Kopf gestelltes Schiff vor dem Eingang des "National Museum of Modern and Contemporary Art" in Seoul ausgestellt. Dabei handelt es sich um das heurige Siegerprojekt des "Young Architects Program", das das New Yorker "Museum of Modern Art" jährlich gemeinsam mit der Non-Profit-Organisation MoMA PS1 in fünf Städten veranstaltet, um junge Talente zu fördern.
Die Architekten des koreanisch-französischen Büros Shinslab Architecture haben für ihre Installation "Temp`l" ("Temporary Temple") einen Teil eines verrosteten und längst ausgemusterten 60-Tonnen-Schiffes umgedreht – und ihm neues Leben eingehaucht.
Als krasser Gegensatz zum rostigen Äußeren befindet sich im sehr hell gehaltenen Inneren nun ein Garten mit Bäumen und Sitzgelegenheiten, wo sich Museumsbesucher entspannen können.
Außerdem gibt es eine Wedeltreppe und einen Balkon. In die Außenhaut wurden kleine Löcher gemacht, um die Luftzirkulation zu fördern.
"Das alte Schiff zu finden, war wie eine Schatzsuche", wird Shin Hyung-chul, einer der beiden Architekten, in Medienberichten zitiert. Auf der Suche nach dem perfekten Schiff reiste er nach Pakistan, Indien und China – der Heimtransport erwies sich aber immer als eher problematisch.
Am Ende wurde er in einem Hafen 410 Kilometer von Seoul fündig und brachte 19 Einzelteile mit nachhause, die er zusammenbaute.
Ein industrielles Objekt kann ein Kunstwerk sein, sind die Architekten überzeugt – Schönheit liege beispielsweise im Rost, den Narben auf der Außenhaut oder den 20 Schichten Farbe, die das Schiff nach 35 Jahren im Einsatz als Fährschiff ummanteln.
Als Inspirationsquelle nennen die Architekten den Maler und Objektkünstler Marcel Cuchamp sowie den Architekten Le Corbusier.
Mit dem Projekt soll nicht nur auf Wert und Funktionalität von veralteten Objekten hingewiesen, sondern auch Recycling in der Architektur beworben werden.
Für weitreisende Architekturfans: Bis zum 3. Oktober kann das umfunktionierte Schiff in Seoul besichtigt werden. (zof, 18.8.2016)
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