Salzburg – Im Fall des 30-jährigen Salzburgers, der am 10. Juli mit Fesseln an Händen und Füßen tot in der Badewanne seiner Salzburger Wohnung gefunden worden war, hat die Polizei in der Nacht auf Mittwoch zwei 19-jährige Syrer festgenommen. Die beiden jungen Männer sollen den Mann ermordet haben, berichtet die Polizei Salzburg. Sie sind geständig und sitzen in Puch-Urstein in Untersuchungshaft.

Das Duo habe einen Raub geplant und den Mord in Kauf genommen, sagte der Salzburger Landespolizeidirektor Franz Ruf. Sie hätten zuvor an einer Tankstelle Einweghandschuhe und Klebeband gekauft, seien in die Wohnung des Opfers und hätten den 30-Jährigen überwältigt, gefesselt und gequält. "Sie haben den Mann misshandelt und ihm den Code für seine Bankomatkarte herausgeprügelt", betonte Ruf.

Kleidung des Opfers selbst getragen

Anschließend dürften sie den 30-Jährigen so lange gewürgt haben, bis er verstarb. Danach sollen sie den Toten in die Badewanne gelegt haben. Diese ließen sie mit Wasser ein und leerten Duschgel, Haarshampoo und Waschpulver in die Wanne, um Spuren zu beseitigen. Dann haben sie sämtliche Kleidung, Schuhe und Kosmetika des Opfers in Müllsäcke gepackt und sind mit dem Haustürschlüssel des Opfers geflohen. Zweimal hätten die beiden versucht mit der Bankomatkarte Geld zu beheben, sagte Ruf. Doch der Code dürfte falsch gewesen sein oder das Konto nicht gedeckt.

Die Täter dürften ihr späteres Opfer schon länger gekannt haben. Der Mann habe als Reinigungskraft am Hauptbahnhof gearbeitet und von dort häufig Bekanntschaften mit nach Hause genommen, sagte Ruf. Dort hätten sie sich kennengelernt.

Mann bei Einreise nach Deutschland festgenommen

So kam die Polizei den beiden Tätern auf die Spur: Bei der Durchsuchung der Wohnung des Opfers, fanden die Ermittler die Asylkarte eines 19-jährigen Syrers. Recherchen ergaben, dass der 19-Jährige bereits wegen eines Diebstahls angezeigt worden war.

Am 13.Juli nahmen ihn schließlich deutsche Polizeibeamte unmittelbar nach der Einreise nach Deutschland am Bahnhof Freilassing fest, dabei trug der 19-Jährige Kleidung des Opfers. Zudem hatte er die E-Card eines gleichaltrigen Landsmannes mit – seines mutmaßlichen Komplizen. (Stefanie Ruep, 27.7.2016)