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Foto: BOBBY YIP / REUTERS

Seit rund einem Jahr hat sich Google einem fixen Update-Rhythmus verschrieben. Jeden Monat wird eine neue Version von Android veröffentlicht, die zwischenzeitlich entdeckte Sicherheitslücken schließt. Mit dieser Initiative ging die Aufforderung an Dritthersteller einher, diesem Vorbild zu folgen, hat doch Google selbst lediglich die Kontrolle über die Softwareausstattung auf Nexus- und Android-One-Geräten. Während manch namhafte Hersteller dieser Aufforderung nachgekommen sind, reagierten andere mit einen recht auffälligen Schweigen. Nun liefert aber einer davon endlich Klarheit für seine Kunden – auch wenn die Antwort nicht gerade positiv ausfällt.

Absage

Motorola werde sich nicht den monatlichen Sicherheitsupdates von Google anschließen, heißt es von Seiten des Mobiltelefonherstellers gegenüber Arstechnica. Man bemühe sich zwar solche Fehlerbereinigungen so schnell wie möglich an die Konsumenten auszuliefern, aufgrund des Test- und Zertifizierungsaufwands durch die Netzanbieter sei es aber unrealistisch sich einem solch häufigem Rhythmus zu verschreiben. Insofern halte man es für sinnvoller, die Sicherheitsaktualisierungen mit ohnehin geplanten Wartungs-Updates zu kombinieren.

Inakzeptabel

Eine Position, die nur mit dem Blick auf den Aufwand für den Hersteller durchaus nachvollziehbar und doch gleichermaßen vollkommen inakzeptabel ist, wie Arstechnica betont. Bedeutet dies doch, dass Motorola bewusst in Kauf nimmt, dass bekannte – und wohl dokumentierte – Sicherheitslücken monatelang offen stehen. So verharrt etwa das aktuelle Moto Z derzeit auf dem Sicherheits-Patch-Level von Mai – hier wurden also bereits die letzten beiden Update-Runden ausgelassen.

Die Stellungnahme von Motorola erinnert stark an jene von HTC, das bereits im Vorjahr monatliche Updates mit einer ähnlichen Argumentation abgelehnt hat. Bei Samsung und LG verspricht man hingegen dem Rhythmus von Google zu folgen, tut dies aber mit wechselndem Erfolg und Umfang. So wollen beide Hersteller solch monatliche Updates nur für ihre jeweiligen Topgeräte liefern, bei LG heißt es zudem, dass die Frequenz der Updates je nach Provider-Variante des Smartphones variieren kann.

Hintergrund

Die Position Motorolas mag für viele auch deswegen eine Enttäuschung sein, da sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren einen Ruf als recht flott bei der Auslieferung neuer Android-Versionen erarbeitet hat. Die Grundlagen dafür wurden allerdings zu einer Zeit gelegt als Motorola noch im Besitz von Google stand, mittlerweile hat Lenovo das Ruder übernommen. (apo, 27.7.2016)