Solarworld muss 800 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

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Düsseldorf/Bonn – Der deutsche Solarkonzern Solarworld soll knapp 800 Millionen Dollar (730 Millionen Euro) an den US-Siliziumlieferanten Hemlock zahlen. Das habe in erster Instanz das zuständige Gericht in Michigan entschieden, teilte Solarworld am Mittwoch mit. Solarworld werde Rechtsmittel einlegen. Konzernchef Frank Asbeck bekräftigte, er sehe für Hemlock in Deutschland keine Durchsetzungsmöglichkeit ihrer Forderung.

Der US-Konzern hat die Solarworld-Tochter Deutsche Solar verklagt. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung um nicht abgenommenes Silizium. In den Boom-Jahren der Solarbranche waren Zellenhersteller bereit, fast jeden Preis für Silizium zu zahlen und schlossen langfristige Verträge. Im Abschwung rächte sich das. Im Geschäftsbericht warnt Solarworld, dass eine Verurteilung auf Zahlung der geforderten Summe das Unternehmen in seinem Bestand gefährden würde. (APA, Reuters, 27.7.2016)