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Eine Glock 17.

Foto: AP

Die Bluttat von München hat in Deutschland eine Sicherheitsdebatte ausgelöst. Innenminister Thomas de Maiziere schloss Verschärfungen des Waffenrechts nicht aus, die SPD verlangte mehr Anstrengungen gegen den illegalen Handel im Internet. Die Waffe, eine Glock 17-Pistole, soll sich der Amokläufer im Darknet besorgt haben. "Es gibt einen Chatverlauf im Darknet, der darauf schließen lässt, dass er sich diese Waffe im Darknet besorgt hat", so ein Ermittler.

Die Waffe sei einst zu einer Theaterwaffe umfunktioniert worden, dann aber wieder zu einer scharfen Waffe in der Slowakei umgebaut worden. Die Seriennummer soll herausgefeilt worden sein.

Nicht im Google-Index

Mit dem Amoklauf steht das Darknet im Fokus der Medien und Politik. Als Darknet werden verborgene Ecken im Internet bezeichnet, wo man auf Marktplätzen allerlei Waren, wie Drogen, Falschgeld oder eben Waffen erstehen kann. Suchmaschinen wie Google erfassen Seiten im Darknet nicht. Wer etwas sucht, muss allerdings schon zuvor wissen, wo er es findet, denn eine vergleichbare Alternative zu Websuchen gibt es nicht. Wohl allerdings Linkverzeichnisse wie sie bis Ende der 1990er-Jahre auch noch im öffentlichen Netz gebräuchlich waren. Als Fundament für das Darknet wird hauptsächlich das Anonymisierungsnetzwerk "Tor" genutzt.

The Onion Routing

Tor – kurz für "The Onion Routing" – schützt Internetnutzer, indem es ihren Datenverkehr anonymisiert und so verhindert, dass er von Unbefugten mitgelesen und analysiert wird. Dazu werden die Datenströme verschlüsselt und auf zufälligen, wechselnden Routen über jeweils drei Server geleitet, von denen jeder nur seine unmittelbaren Vorgänger und Nachfolger kennt. Für Journalisten oder Menschenrechtsaktivisten in Diktaturen ist Tor ein Tool, um Überwachung zu entkommen. Auch Polizisten nutzen es für ihre Ermittlungen. (sum, 25.7.2016)