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Charles Kinsey demonstriert einem US-Fernsehsender, wie er die Hände in die Luft streckte.

Foto: WSVN via AP

Washington – In den USA hat offenbar erneut ein Polizist auf einen unbewaffneten Schwarzen geschossen. Es handle sich um einen Pfleger in einem Zentrum für psychisch Kranke im Norden Miamis, der das Gebäude verlassen hatte, um einen ausgebüxten Patienten einzufangen, berichtete der "Miami Herald".

Der Polizist schoss auf den Pfleger, als dieser mit erhobenen Händen am Boden lag, wie ein von der Zeitung veröffentlichtes Video zeigt. Der Mann sei nun schwer verletzt, aber nicht in Lebensgefahr. Die North Miami Police in Florida bestätigte am Donnerstag, dass es zu einem Vorfall am Montag gekommen sei, sucht aber weiter nach Zeugen.

Ein Beitrag über den Vorfall laut dem TV-Sender CBS.
CBS This Morning

Polizist vom Dienst suspendiert

Der autistische Patient hatte sich nach Darstellung des Angeschossenen in die Mitte einer Straße gesetzt und mit einem Spielzeugauto gespielt. Er habe versucht, ihn von der Straße zu holen. Offenbar hatte zwischenzeitlich jemand die Polizei gerufen. Als ein Polizist seine Waffe zog, habe der Therapeut die Hände erhoben und gerufen: "Es ist nur ein Spielzeugauto, Waffen sind unnötig." Der Polizist, der die Schüsse abgegeben hat, ist nach Darstellung lokaler Medien in Florida vorläufig vom Dienst suspendiert worden.

Der Zwischenfall ist ein weiterer in einer Reihe von Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. Mehrere Vorfälle in den vergangenen Wochen hatten zu Gegengewalt, Demonstrationen und zu zwei tödlichen Attentaten auf Polizisten in Dallas (Texas) und Baton Rouge (Louisiana) geführt. Insgesamt starben mindestens acht Polizisten. (APA, 21.7.2016)