Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP

Die französische Datenschutzbehörde CNIL wirft Microsoft Rechtsverstöße bei seinem Betriebssystem Windows 10 vorgeworfen. Sie forderte Microsoft am Mittwoch offiziell auf, sich binnen drei Monaten an das französische Datenschutzrecht zu halten.

Exzessiv Sammlung von Daten

Die Datenschützer werfen dem US-Konzern vor, mittels des Telemetrie-Dienstes teils exzessiv Daten über die Nutzung der heruntergeladenen Anwendungen zu sammeln. Zudem hinterlege das Unternehmen auf den Geräten automatisch Werbe-Cookies und Tracking-IDs, ohne das Einverständnis der Nutzer einzuholen – mit solchen kleinen Dateien können Nutzer im Internet wiedererkannt und etwa mit personalisierter Werbung versorgt werden.

Safe-Harbor

Zudem versende Microsoft noch immer Daten auf Basis des Safe-Harbor-Abkommens in die USA. Das Abkommen wurde aber bereits im vergangenen Oktober durch den EuGH für ungültig erklärt. Auch sei der Zugang zu den Online-Diensten von Microsoft, einschließlich des Nutzerkontos, sei nicht ausreichend geschützt: Um den nötigen Pin-Code einzugeben, seien beliebig viele Versuche möglich.

Sanktionen könnten folgen

Die Aufforderung der CNIL schreibt zunächst keine verpflichtenden Maßnahmen vor. Wenn nach Ablauf der Frist die Bedenken nicht beseitigt sind, könnte die Behörde aber weitere Schritte einleiten und letztlich auch Sanktionen verhängen. (APA, red, 21.7. 2016)