Addis Abeba – Der Gesundheitstipp der Woche, präsentiert von schwedischen und äthiopischen Forschern im "Malaria Journal": Eine vielleicht nicht überall praktikable, aber effektive Malaria-Prophylaxe sei es, mit einem Huhn neben dem Bett zu schlafen. Die krankheitsübertragenden Moskitos der Spezies Anopheles arabiensis würden nämlich den Geruch des Vogels meiden.

Die Forscher um Rickard Ignell führten Versuche in mehreren äthiopischen Dörfern durch, bei denen sie die Auswirkungen der Gerüche verschiedener Haustierarten überprüften. Dies deshalb, weil sich die Stechmücken auf der Suche nach Blut nach dem Geruch orientieren. Hühner stufen die mehr als nur lästigen Insekten offenbar nicht als geeignete Spender ein, darum schreckt sie deren Geruch – anders als etwa der von Ziegen, Schafen oder Rindern – ab.

Die Präferenzen der Moskitos erwiesen sich bei der Untersuchung als abgestuft: Im Freien stürzen sie sich auf Menschen und andere Säugetiere gleichermaßen, im Inneren von Häusern hingegen ziehen sie uns leider eindeutig vor. Doch egal, ob drinnen oder draußen: Hühner werden immer gemieden.

Dieser Effekt stellte sich aber nicht nur bei lebenden Hühnern ein. Den Forschern gelang es auch, zentrale Komponenten des "Hühnerdufts" aus Federn zu gewinnen und diesen mit hoher Erfolgsrate zum Mückenverscheuchen einzusetzen. Da das enge Zusammenleben mit Geflügel andere – und womöglich noch schlimmere – Folgen in Form von Zoonosen nach sich ziehen kann, wäre das natürlich die zukunfsträchtigere Methode, als ein Huhn aufs Nachtkastl zu setzen. (jdo, 21. 7. 2016)