Europas größter Chipzulieferer ASML blickt zuversichtlich auf das Ergebnis im laufenden dritten Quartal. Der Konzern kann sich zudem Hoffnung machen, dass sich die Investitionen in eine neue Technologie auszahlen. Zwischen April und Ende Juni seien vier Maschinen mit der neuen EUV-Technik bestellt worden, teilte der Konzern am Mittwoch in Veldhoven mit.

Damit steigt der Auftragsbestand an EUV-Anlagen, mit denen Kunden wie Intel Chips schneller und auf kleinerer Fläche produzieren können, auf zehn. Zusammen mit dem optimistischen Ausblick sorgte dies für gute Stimmung bei den Investoren – die Aktie setzte ihren jüngsten Höhenflug fort.

Bruttomarge bei circa 47 Prozent

Im dritten Quartal rechnet ASML mit deutlich profitableren Geschäften als zuletzt. Zwischen Juli und Ende September werde die Bruttomarge bei circa 47 Prozent erwartet und damit deutlich höher als in den beiden Quartalen davor. Damit dürfte dieser für Analysten wichtige Wert deutlich höher ausfallen als bisher von den Experten erwartet. Beim Umsatz geht der Konzern im Vergleich zum Vorquartal von einer Stagnation bei rund 1,7 Mrd. Euro aus, so dass der Betriebsgewinn wegen der steigenden Marge deutlich zulegen sollte.

Im zweiten Quartal stieg der Umsatz im Vergleich zum Jahresauftakt dank deutlich mehr verkaufter Maschinen und einem höheren durchschnittlichen Verkaufspreis um ein Drittel auf 1,74 Mrd. Euro. Die Bruttomarge betrug wie im Vorquartal 42,6 Prozent. Der Überschuss lag bei 354 Mio. Euro – das ist ein Anstieg um fast 80 Prozent. Da die Preise für Halbleiterprodukte stark schwanken, ist bei Chipkonzernen und deren Zulieferern der Quartalsvergleich üblicher als derjenige zum Vorjahreszeitraum.

Aktie setzte Höhenflug fort

Die Aktie setzte nach Bekanntgabe der Zahlen ihren jüngsten Höhenflug fort. Mit einem Plus von mehr als drei Prozent auf 97,66 Euro näherte sich das Papier wieder dem Rekordhoch vom Frühjahr 2015 in Höhe von 104,85 Euro. Mit einem Anstieg von rund 18 Prozent im bisherigen Jahresverlauf ist das Papier der bisher größte Gewinner im EuroStoxx 50, dem Auswahlindex der Eurozone. Mit einer Marktkapitalisierung von circa 42 Mrd. Euro ist das Unternehmen an der Börse mehr wert als zum Beispiel der Autozulieferer Continental, die Deutsche Post oder Adidas. (APA, 20.7. 2016)