Wien/Frankfurt – Die Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) belebt nach Zentralbankangaben die Kreditvergabe der Banken, auch in Österreich.

Wie eine Umfrage bei acht großen österreichischen Banken ergab, ist es im zweiten Quartal 2016 sowohl bei den Kreditrichtlinien als auch bei der Kreditnachfrage wie schon in den beiden Quartalen davor kaum zu Änderungen gekommen. Für das dritte Quartal 2016 wird eine leichte Zunahme der Nachfrage nach Unternehmenskrediten erwartet, berichtete die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Dienstag.

Wie die OeNB und die EZB heute berichteten, zeigen sich in der Umfrage positive Wirkungen des billigen Zentralbankgelds für die Banken. Die "gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte" seien zuletzt in Österreich auf großes Interesse gestoßen. Beim Termin im Juni 2016 wurde eine breite Beteiligung der befragten Banken gemeldet. Die abgerufenen Mittel "wurden und werden vor allem für die Kreditvergabe und zur Refinanzierung verwendet", so die OeNB in ihrer Aussendung.

Vierteljährliche Umfrage

Die schon seit Anfang 2014 zu beobachtende "ungünstige Entwicklung beim Refinanzierungszugang" für österreichische Banken, die auch im Euroraum-Vergleich negativ auffalle, wurde laut OeNB im zweiten Quartal 2016 gebremst. Allerdings: Eine Minderheit der an der Umfrage teilnehmenden Institute meldete weiterhin leichte Verschlechterungen, was die Möglichkeit betrifft, mittel- bis langfristige Anleihen zu begeben.

Regulatorische Aktivitäten hätten im ersten Halbjahr 2016 zur Reduktion der Aktiva und zur Stärkung der Eigenkapitalpositionen geführt, hieß es weiter.

Seit Anfang 2003 führen die nationalen Notenbanken im Euroraum zusammen mit der EZB viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch. Dabei werden rund 140 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich. (APA, 19.7.2016)