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Byron Lima war wegen der Ermordung des Bischofs Juan Gerardi zu einer 20-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

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Guatemala-Stadt – Der wegen des Mordes an einem Bischof verurteilte Ex-Soldat Byron Lima ist bei Krawallen in einem guatemaltekischen Gefängnis getötet worden. Neben Lima seien mindestens zwölf Personen bei der Gefängnisrevolte gestorben, teilte Innenminister Francisco Rivas am Montag mit. Vier Opfer seien enthauptet, einer verbrannt worden. Limas Anwalt bestätigte im Radiosender Emisoras Unidas den Tod seines Mandanten.

Die Kämpfe hatten begonnen, als Gefangene, die einem inhaftierten Drogenbaron gegenüber loyal sind, eine Handgranate auf eine rivalisierende Gruppe warfen, sagte Rivas. Die Angegriffenen waren demnach Limas Gefolgsleute.

"König der Gefängnisse"

Lima war wegen der Ermordung des Bischofs Juan Gerardi zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Der Bischof hatte sich für die Aufarbeitung der während des Bürgerkriegs verübten Verbrechen eingesetzt. Der frühere Hauptmann Lima galt als enger Vertrauter des ebenfalls inhaftierten Ex-Präsidenten Otto Perez. 2011 unterstützte er den Wahlkampf des früheren Generals aus dem Gefängnis heraus.

In der Haft hatte Lima ein mächtiges kriminelles Netzwerk aufgebaut, er war in Schutzgelderpressung und Geldwäsche verwickelt. Immer wieder verließ er die Haftanstalt, um seinen Geschäften nachzugehen. "Er war der König der Gefängnisse, und seine Macht kannte keine Grenzen", hieß es 2013 in einem Bericht der Zeitung "El Periodico". Der Leiter der Kommission gegen Straffreiheit, Ivan Velasquez, sagte: "Für viele Häftlinge stellte Lima die wahre Autorität dar." (APA, AFP, 19.7.2016)