Zwölf Menschen sind bei dem Zusammenstoß ums Leben gekommen.

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Bad Aibling – Gut fünf Monate nach dem Zugunglück von Bad Aibling hat die Staatsanwaltschaft Traunstein Anklage gegen den Fahrdienstleiter erhoben. Sie wirft dem Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB) fahrlässige Tötung in zwölf Fällen und fahrlässige Körperverletzung in 89 Fällen vor. Bei dem Zusammenstoß zweier Meridian-Nahverkehrszüge waren am 9. Februar in der oberbayerischen Stadt zwölf Menschen ums Leben gekommen. Fast 90 Insassen wurden verletzt.

Es bestehe der Verdacht, "dass der Fahrdienstleiter entgegen einem bestehenden Verbot im Dienst bis unmittelbar vor der Kollision der Züge durch die Nutzung eines Online-Computerspiels abgelenkt war", teilte die Staatsanwaltschaft am Montag mit. Daher sei er von falschen Annahmen über den Kreuzungsverkehr der beiden Züge ausgegangen. Der Fahrdienstleiter sitzt seit April in Untersuchungshaft. (APA, 18.7.2016)