Roth – Ironman-Weltmeister Jan Frodeno hat einen Weltrekord über die Triathlon-Langdistanz aufgestellt. Der 34-jährige Deutsche benötigte am Sonntag bei der Challlenge Roth für die Strecke von 3,86 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km 7:35:39 Stunden. Er verbesserte damit die Bestzeit seines Landsmann Andreas Raelert um fast sechs Minuten, dieser hatte 2011 ebenfalls in Roth in 7:41:33 Stunden gewonnen.

"Die Schmerzen gehen auf und ab in meinem ganzen Körper. Es war ein harter, harter Weg. Ich werde heute Nacht auf jeden Fall gut schlafen", sagte Frodeno, der im Ziel völlig ausgepumpt war. Zweiter wurde der Brite Joe Skipper in 7:56:23 Stunden.

"Stuhlparty"

Der Weltrekord sei "einer der Höhepunkte meiner Karriere", sagte Frodeno nach dem Bewerb. In seinem großen Jahr 2015 hatte der Olympiasieger neben dem WM-Titel beim Ironman-Klassiker auf Hawaii auch die Ironman-EM in Frankfurt und die WM über die halb so lange 70.3-Strecke gewonnen. An eine große Siegesparty wollte er aber nicht denken: "Heute wird das nur eine Stuhlparty."

Frodeno hatte vor dem Rennen angekündigt, dessen Zeit anzugreifen – und er hielt Wort. Schon beim Schwimmen im Main-Donau-Kanal setzte sich der Olympiasieger von 2008 ab. Angefeuert von geschätzt weit mehr als 200.000 Zuschauern baute er seinen Vorsprung auf dem Rad aus.

Dort erlebte er bei Kilometer 120 einen Sturz, überstand den Vorfall aber unbeschadet. Dann, kurz vor dem Wechsel zum Laufen, hätte ihn beinahe ein unachtsamer Autofahrer erwischt. Frodeno konnte gerade noch ausweichen. Er ließ sich durch die beiden Zwischenfälle nicht aus dem Konzept bringen und sicherte sich im abschließenden Marathon den Weltrekord.

In der Frauen-Konkurrenz setzte sich die Schweizerin Daniela Ryf durch. Mit ihrer persönlichen Bestzeit von 8:22:04 Stunden lag die Ironman-Weltmeisterin über 20 Minuten vor der Australierin Carrie Lester. Dritte wurde Yvonne Van Vlerken aus den Niederlanden. (APA, red, 17.7. 2016)