Rom – Mindestens 20 Flüchtlinge sollen einem Medienbericht zufolge bei der Fahrt über das Mittelmeer vor Sizilien ertrunken sein. Sie waren an Bord eines Schlauchbootes, das Luft verlor und sank, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die italienische Polizeieinheit zum Kampf gegen illegale Immigration berichtete.

366 Menschen gerettet

Die Küstenwache und die Polizei konnten dies am Samstag auf Anfrage zunächst nicht bestätigen. Dem Bericht zufolge rettete ein norwegisches Schiff 366 Menschen von dem sinkenden Schlauchboot. Sie wurden ins sizilianische Augusta gebracht und berichteten dort von etwa 20 weiteren Menschen an Bord, die ertrunken sein sollen.

Härtere Maßnahmen in Serbien

Die serbischen Behörden haben unterdessen angekündigt, durch eine Reihe neuer Maßnahmen den Andrang von Flüchtlingen an der ungarischen Grenze nun verringern zu wollen. Andererseits soll verhindert werden, dass Serbien, wie Premier Aleksandar Vucic am Samstag erklärte, "zum Parkplatz für afghanische und pakistanische Flüchtlinge" werde, die mit keinem Asyl in den EU-Staaten, aber auch nicht in Serbien rechnen können.

Die Einführung von gemeinsamen Polizei- und Militär-Teams an den Staatsgrenzen soll die illegalen Einreisen von Flüchtlingen vor allem über die Grenze zu Mazedonien und Bulgarien verringern.

Entscheidung nach 30 Tagen

Flüchtlinge, die Asyl in Serbien beantragen, werden landesweit in Aufnahmezentren untergebracht werden. Über ihren Antrag soll innerhalb von 30 Tagen entschieden werden. Die Chancen von Flüchtlingen aus Afghanistan und Pakistan auf ein Asyl in Serbien bezeichnete Vucic allerdings als "gleich Null". Diejenigen, die in Serbien kein Asyl erhalten, würden aus dem Staatsgebiet "entfernt" werden, präzisierte Vucic unter dem Hinweis, dass die meisten Flüchtlinge nach Serbien über das Gebiet eines EU-Staates – gemeint sind Griechenland und Bulgarien – eingereist seien.

Laut amtlichen Angaben hielten sich Samstag Früh 2.660 Flüchtlinge in Serbien auf, zu 85 Prozent handelte es sich um Bürger Afghanistans und Pakistans. Die größte Flüchtlingskonzentration herrscht derzeit an den zwei Grenzübergängen zu Ungarn bei Horgos und Kelebija und in der grenznahen Stadt Subotica. Dort wurde die Flüchtlingszahl am Freitag auf 1.400 geschätzt.

(APA, 16.7.2016)