Der abgetretene Bundeskanzler Werner Faymann suchte am Donnerstag das Cafe Landtmann auf, was nicht unbemerkt blieb. Interessant waren auch seine Gesprächspartner.

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Wien – Es war einer seiner ersten öffentlichen Auftritte nach dem Rücktritt als Bundeskanzler – vor einem kleinen, aber durchaus qualifizierten Publikum: Werner Faymann besuchte am Donnerstag das Café Landtmann in der Wiener Innenstadt, üblicherweise Treffpunkt von Politikern, Journalisten und politiknahen Beratern und Lobbyisten. Der Auftritt des ehemaligen SPÖ-Chefs wurde durchaus mit anerkennendem Raunen quittiert.

Interessant war auch, wen Faymann dort traf: Am Tisch saß neben Matthias Euler-Rolle, ehemals Kommunikationschef der SPÖ, auch Martin Radjaby, der Kampagnenleiter von Alexander Van der Bellen. Es ging tatsächlich auch um den Wahlkampf. Radjaby erbat sich nach eigenen Angaben eine aktuelle Einschätzung der politischen Situation, man sprach über Van der Bellens neuerliche Stichwahl.

Hundstorfer als Zufallsgast

"Wir haben uns ausgetauscht", sagt Radjaby. Der ehemalige Kanzler habe Ratschläge angeboten. Faymann werde keinen Wahlkampf für Van der Bellen führen, es sei aber kein Geheimnis, dass der ehemalige Kanzler den ehemaligen Grünen-Chef unterstützt. Es sei dann ein lustiger Zufall gewesen, dass auch der ehemalige SPÖ-Präsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer zur Runde stieß. Der habe im Landtmann aber einen anderen Termin gehabt.

Faymann sieht seine Zukunft jedenfalls im Ausland, er strebt einen Job innerhalb der EU oder im Rahmen der UNO an. Faymann ließ sich auch im Lobbyistenregister eintragen, ehrenamtlich ist er derzeit für den Zukunftsfonds tätig. (völ, 15.7.2016)