London – Der neue britische Finanzminister Philip Hammond hat der Wirtschaft seine Unterstützung zugesagt. "Die Märkte benötigen Beruhigungssignale. Sie müssen wissen, dass wir alles Notwendige unternehmen werden, um die Konjunktur auf Kurs zu halten", sagte Hammond am Donnerstag dem Fernsehsender ITV. In der BBC plädierte er dafür, die Wirtschaftspolitik des Landes zu überdenken.

Er werde dem Unterhaus im Herbst ein reguläres Budget vorlegen, sagte Hammond. Sein Vorgänger George Osborne, ein Vertrauensmann von E-x-Premier David Cameron, hatte im Brexit-Wahlkampf noch angekündigt, im Fall einer Entscheidung für den EU-Austritt im Sommer ein Notbudget vorzulegen, das massive Steuererhöhungen und Sozialeinsparungen vorsehe.

Steuersenkung für Firmen noch offen

Dem britischen Finanzsektor müsse der Zugang zum EU-Binnenmarkt gewährleistet werden, erklärte Hammond. Konkret wollte er sich aber noch nicht äußern. Er werde sich mit den Schlüsselfiguren der britischen Wirtschaft zusammensetzen, darunter Zentralbankchef Mark Carney, die Lage bewerten und dann im Lauf des Sommers Entscheidungen treffen. Es sei daher auch noch zu früh, um zu sagen, ob er an den Plänen Osbornes zur Kürzung der Unternehmenssteuer festhalten werde.

Der frühere Außenminister Hammond wurde am Mittwoch zum Finanzminister im Kabinett der neuen Regierungschefin Theresa May ernannt. Er will der britischen Finanzbranche trotz des Brexit-Votums den Zugang zum EU-Binnenmarkt erhalten. (APA, 14.7.2016)