Moskau/Berlin/Paris – Nach dem Nato-Gipfel haben Russland, Deutschland und Frankreich ihren Willen zu vertrauensbildenden Maßnahmen zwischen Moskau und dem westlichen Bündnis betont. Das teilte der Kreml nach einem Telefonat von Präsident Wladimir Putin mit Kanzlerin Angela Merkel und dem französischen Staatschef Francois Hollande mit. An diesem Mittwoch sollte in Brüssel der Nato-Russland-Rat über die Ergebnisse des Nato-Gipfels vom vergangenen Wochenende beraten.

Zugleich hat der russische Außenminister Sergej Lawrow die Nato zu einem Kurswechsel in Europa aufgerufen. "Ich habe den Eindruck, dass sie (die Nato) ihr Spiel spielt und das Wichtigste nicht versteht: dass eine echte Entfremdung auf dem europäischen Kontinent stattfindet", sagte Lawrow bei einem Besuch in Kasachstan am Mittwoch. Er hoffe, dass erwachsene und angesehene Politiker in den USA und Europa dem entgegenwirkten.

Die Nato hatte bei ihrem Gipfel vom Wochenende in Warschau eine Verlegung von mehreren Tausend Soldaten in osteuropäische Bündnisstaaten beschlossen. Lawrow verlangte eine Erklärung des Bündnisses beim für Mittwoch erwarteten Nato-Russland-Rat in Brüssel. Er hoffe, dass die Gespräche dem Ernst der Lage gerecht würden, betonte er. "Das, was wir an öffentlichen Kommentaren hören, freut uns nicht." (APA, 13.7.2016)